Kamp-Lintfort. Auf einer Straße in Kamp-Lintfort wird viel zu schnell gefahren, berichten Anwohner. Was die Polizei und die Stadt jetzt unternehmen wollen.
Auf der Altfelder Straße in Kamp-Lintfort wird gerast: Dieser Meinung sind Anwohnerinnen und Anwohner, die sich jetzt bei der NRZ gemeldet haben. Einer sagt: „Hier kommt es nach wie vor laufend beinahe zu Unfällen.“
Es ist eine kleine Gruppe von rund 15 Menschen, die an diesem Teilstück der Altfelder Straße, kurz vor der Einmündung der Kreuzstraße, leben. Der Golfclub ist nicht weit, doch die Idylle wird offenbar immer wieder gestört. Einer der Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte, berichtet von einem Zwischenfall in der vergangenen Woche.
Er sei dabei gewesen, die Hecke zu schneiden, als es auf der Altfelder Straße zu einem „Autorennen“ gekommen sei. Aus der entgegenkommenden Richtung sei jedoch plötzlich ein Auto gekommen, so dass einer der Fahrer abstoppen musste – an der Stelle, an der der Anwohner vorher gestanden hatte: „Ich musste mit einem Sprung über meine Hecke mein Leben retten.“
Laut Mitteilung des Mannes, der nach seinen Angaben für die Gruppe von Anwohnerinnen und Anwohnern spricht, seien bei einer Geschwindigkeitsmessung vor einiger Zeit in einem Fall 120 Stundenkilometer auf diesem Abschnitt der Altfelder Straße gemessen worden. Erlaubt sind hier maximal 50 Stundenkilometer.
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Viele der Menschen, die dort leben, machen sich offenbar große Sorgen. Der Mann berichtet: „Im Sommer kommt es zu abenteuerlichen Situationen mit Fahrradfahrern, die hier ihren Ausflug machen. Diese müssen oft genug auf die Einfahrten der Anwohner ausweichen.“ Nach seiner Darstellung lassen Anwohnerinnen und Anwohner ihre Kinder nicht mit dem Rad zur Schule fahren, weil sie Angst um deren Leben haben.
Die Polizei und die Stadt Kamp-Lintfort nehmen die Hinweise ernst. „Wir gehen auf unsere Dienststelle und die Bezirksbeamten zu, um die Geschwindigkeit auf der Altfelder Straße zu kontrollieren“, sagt ein Sprecher der Pressestelle auf NRZ-Anfrage. Er weist allerdings auch darauf hin, dass es auf der Altfelder Straße in dem Bereich zwischen Hoerstgener Straße und Kreuzstraße in den vergangenen drei Jahren keine größeren Unfälle gegeben habe.
Das kündigt die Stadt Kamp-Lintfort an
Die Stadt Kamp-Lintfort will „zeitnah verdeckte Geschwindigkeitsmessungen“ durchführen. Zudem werde der Bereich „gemeinsam mit dem Straßenbaulastträger auf möglicherweise unfallbegünstigende Faktoren betrachtet“. Grundsätzlich sei jedoch eine „ausführliche Erörterung“ erforderlich, bevor entsprechende Maßnahmen ergriffen werden könnten.
Auch bei einem der Anwohnerinnen und Anwohner der Altfelder Straße hat sich die Stadt mit dieser Botschaft gemeldet. Er fragt sich aber noch immer: „Muss erst jemand zu Schaden kommen?“