Moers. In einem Stadtteil von Moers sollen Wohnungen entstehen, die Maßstäbe in Sachen Klimaeffizienz setzen: Wann und wie es weitergeht.
Ein ganzes Jahr lang stand eines der größten und ambitioniertesten aktuellen Wohnungsbauprojekte in Moers still. Auf dem Grundstück der früheren Tannenbergschule in Hochstraß, wo eine komplette Klimaschutzsiedlung entstehen soll, bewegte sich nichts. Das wird sich ändern, verspricht Investor Philipp Janssen: „Wir stehen kurz vor dem Baubeginn. In spätestens zwei Monaten geht es weiter.“
Janssen hat, wie berichtet, bereits die frühere Justus-von-Liebig-Schule auf dem insgesamt 16.500 Quadratmeter großen Gelände umgebaut. Wo bis vor elf Jahren Schüler die Schulbank drückten, wird jetzt gewohnt. Fast alle 18 Wohnungen sind vermietet.
Jetzt sollen also die beiden nächsten Bauabschnitte angegangen werden – ein Jahr später als geplant. Philipp Janssen nennt die Coronapandemie und den zeitweise eklatanten Baustoffmangel als Gründe. Beides habe auch den Umbau der ehemaligen Hauptschule verzögert. So seien Fenster und Fensterrahmen zeitweise gar nicht oder nur zu absurden Preisen zu bekommen gewesen. Das habe sich inzwischen geändert. Die Baustoffpreise seien zwar hoch, Beton beispielsweise sei zum Jahresbeginn noch einmal um 30 Prozent teurer geworden. Aber es gebe keine Knappheit mehr, versichert Janssen. Die Grundschule ist längst abgerissen. An ihrer Stelle entstehen 67 Wohnungen in zwei dreigeschossigen Gebäuden, eines davon mit Tiefgarage.
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Gleich mehrere Aspekte machen das Projekt besonders: So sollen sie auch Platz für größere Familien bieten. Zwei Wohnungen sollen über 120 Quadratmeter, 14 Wohnungen über 86 bis 100 Quadratmeter verfügen. Der zweite Clou: Die Photovoltaikanlage produziert mehr Energie, als die Wohnungen für die Wärmeversorgung (Heizung und Brauchwasser) verbrauchen. Was vor allem an der Dreifachverglasung und den Dämmung von Wänden, Decken und Böden sowie an der Belüftungstechnik liegt. Die sogenannte KfW40-Effizienzhaussiedlung erreiche damit den derzeit bestmöglichen Wert in der Energieeffizienz.
Darüber hinaus erhalten alle Wohnungen elektronische Rollläden, bodentiefe Fenster, Balkone oder Gärten, Stellplätze in Gebäudenähe und Fahrradstellplätze direkt am Haus.
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Ein großer Teil der Wohnungen wird staatlich gefördert, die Miete beträgt dort 6,20 Euro pro Quadratmeter. Die Preise für die frei finanzierten Wohnungen stehen noch nicht fest. Janssen geht derzeit davon aus, dass sie über zehn Euro liegen werden.
Fehlt noch der vierte Bauabschnitt des Komplexes. Er soll entlang der Kirschenallee errichtet werden, so dass Hochstraß am Ende insgesamt über neue 100 Wohnungen hat. Philipp Janssen: „Baubeginn ist Mitte 2024.“