Es gibt in Neukirchen-Vluyn Ärger um ein Halteverbot. Jetzt eine überraschende Wende. Warum da vieles schiefgelaufen ist. Ein Kommentar.

Der Halteverbots-Testlauf auf der Niederrheinallee in Vluyn wird also zunächst ausgesetzt. Es ist zwar noch keine komplette Rolle rückwärts, die Bürgermeister Ralf Köpke da vollzogen hat. Aber es ist allemal bemerkenswert, dass er mächtig zurückrudern musste. Dabei wäre diese Situation vermeidbar gewesen.

Schon die Genese dieses Verkehrsversuchs mutet merkwürdig an. So landete Anfang Mai eine schnöde Mitteilungsvorlage im Ausschuss für Digitales, Nachhaltigkeit und Wirtschaftsförderung. Einem recht jungen Ausschuss, der in der politischen Tragweite noch lange nicht an andere Gremien heranreichen kann. Zu beschließen gab es auch nichts. Der Maßnahmenkatalog sollte verkündet werden. Fertig. Selbstredend gab es aber schon zu diesem Zeitpunkt Redebedarf. Im Protokoll wird das „intensive Diskussion“ genannt.

Schließlich der Unmut der Einzelhändler, die IHK schlug Alarm. Spätestens an der Stelle war klar: Die Stadt hätte den Handel früher ins Boot holen müssen. Abgesehen davon, dass ein Shared Space, wie ihn der Werbering vorschlägt, auf einer Landstraße nicht so einfach zu realisieren ist, zeigen die Ausführungen doch, dass man gemeinsam mit Handel und Politik über kreative Lösungen sprechen kann. Warum nicht gleich so?