Moers. Am Freitag startet das Moers Festival für improvisierte Musik. Wichtig: In der Eventhalle ist diesmal alles anders: Die NRZ hat sich umgesehen.

Per Video lädt Festival-Chef Tim Isfort hier zum Moers Festival ein. Auf den Bühnen wird ab Freitag improvisierte Musik gespielt. Wer die Eventhalle besucht, muss sich auf grundlegende Veränderungen einstellen. Zusammen mit Tim Isfort hat die NRZ schon einmal einen Blick hinter die Kulissen geworfen.

Grund für die Veränderungen sind die Bauarbeiten vor der Eventhalle. Dienstleister Enni, der auch die Halle betreibt, gestaltet den in die Jahre gekommenen Parkplatz um. Heißt im Klartext: Der Haupteingang ist in diesem Jahr nicht nutzbar. Und jetzt?

Der Hubwagen steht bereit: Bis zum Beginn des Festivals am Freitag gibt es noch viel zu tun.
Der Hubwagen steht bereit: Bis zum Beginn des Festivals am Freitag gibt es noch viel zu tun. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Das dürfte sich Tim Isfort auch gefragt haben. Er ist in diesem Jahr nicht nur künstlerischer, sondern auch technischer Leiter des Festivals. In beiden Bereichen hat er Erfahrung. Vielleicht ist das der Grund, warum er mit er schwierigen Situation gut umgehen kann: „Beim Bühnenbau haben wir immer versucht, mit den Konventionen zu brechen“, sagt er im NRZ-Gespräch.

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Mit Erfolg: Wer die Eventhalle besucht, kommt jetzt durch das Rolltor hinein. Das ist eigentlich der Hintereingang der Halle, doch in diesem Jahr muss es gehen. Schwarze Vorhänge verstellen zunächst den Blick in die Halle, erst nach einigen Metern öffnet sich der Zugang zur Halle – und gibt den Blick frei auf eine imposante, aber flache Bühne.

Die Beleuchtung wird noch aufgehangen, die Bestuhlung ist abgeschlossen.
Die Beleuchtung wird noch aufgehangen, die Bestuhlung ist abgeschlossen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

„Wir finden es wichtig, dass die Menschen nah dran sind an den Künstlerinnen und Künstlern und an der Musik. Wann immer es möglich ist, können sich Besucherinnen und Besucher mit auf die Bühne setzen.“ Weil die Plattform nicht zentral, sondern in einer Ecke der Eventhalle steht, gibt es zusätzlich zu den Sitzplätzen auf den Rängen viel Platz. Bis zu 1500 Gäste können das Geschehen gleichzeitig versorgen.

Beim Sound hat sich Isfort ebenfalls Neues einfallen lassen. Obwohl: So richtig neu ist es nicht, denn Jazz-Ikone Miles Davis diente hier als Vorbild, wie Isfort sagt: „Wir haben auf Fotos gesehen, dass er in den 1970er Jahren viel mit Lautsprechern experimentiert hat. Wir wagen jetzt auch etwas.“ So kommen die Töne unter anderem aus einem „Monolith“ genannten Turm auf der Bühne. Eine halbrunde Leinwand hinter der Bühne steht für Videosequenzen zur Verfügung.

Bis zum Festivalstart muss der Kabelsalat noch verschwinden. Zu sehen sein wird allerdings das Mischpult.
Bis zum Festivalstart muss der Kabelsalat noch verschwinden. Zu sehen sein wird allerdings das Mischpult. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Wichtig: Wer aus der Halle heraus möchte, kann sie über drei Ausgänge an der Nordseite verlassen, und von dort in wenigen Metern zurück zum Rolltor-Eingang gehen. Über die Ausgänge an der Nordseite gelangt man auch zur Filder Straße und zur Musikschule. Der im vergangenen Jahr von vielen so geschätzte Rundgang über Musikschule, Gymnasium in den Filder Benden (mit der Annex-Bühne), Rodelberg und Eventhalle bleibt also erhalten.

Zurück zu Tim Isfort: Seine nicht gerade stressfreie Doppelfunktion als künstlerischer und technischer Leiter ist einer simplen Sache geschuldet: dem lieben Geld. „Die Preissteigerungen für die Vorbereitungen liegen bei bis zu 40 Prozent, da müssen wir eben an anderer Stelle sparen.“

Akkuschrauber und Bass: Festival-Chef Tim Isfort ist dieses Jahr künstlerischer und technischer Leiter.
Akkuschrauber und Bass: Festival-Chef Tim Isfort ist dieses Jahr künstlerischer und technischer Leiter. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

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Tickets für das Moers Festival (26. – 29. Mai) gibt es im NRZ-Leserladen am Königlichen Hof, Homberger Straße 4, in Moers – und an anderen Stellen, etwa hier www.moers-festival.de.

Die Preise im Vorverkauf: Vier-Tages-Ticket 159 Euro, VIP-Festivalticket 285 Euro, Tagesticket Freitag oder Montag 47 Euro, Tagesticket Samstag oder Sonntag 74 Euro. Das „Mörzz-Ticket“ für 50 Euro ist ein Vier-Tage-Pass für Außen- und Sonderspielorte, nicht aber für die Festivalhalle.

Praktisch: Wer eines der Tickets – außer dem Mörzz-Ticket – kauft, kann auf der Wiese am Freibad Solimare sein Zelt aufschlagen, wenn es der Platz zulässt. Es entstehen keine Extra-Kosten. Und: Wer auch nur ein Tagesticket kauft, kann an allen Festival-Tagen campen.