Moers. Zum Moers-Festival kommen 200 Musiker von vier Kontinenten, dazu ein prominenter Gast für eine Diskussion. Wo es Tickets gibt, was sie kosten.

Zehn Wochen noch, dann wird die Grafenstadt wieder zum Mekka des Jazz und der improvisierten Musik. Mehr als 200 Musikerinnen und Musiker aus 22 Ländern in Amerika und Asien, Afrika und Europa kommen Pfingsten, um die Bühnen des 52. Moers Festivals zu bespielen. Die Veranstaltung präsentiert vom 26. bis 29. Mai ein vielfältiges Programm, das um verschiedene Schlagworte konzipiert ist.

Aufbruch

Moers habe stets den Anspruch gehabt, ein Seismograph für neue und wegweisende Entwicklungen zu sein, erklärten der künstlerische Leiter Tim Isfort und Geschäftsführerin Jeanne-Marie Varain am Donnerstag vor der Presse. Wagemutige, berührende Klänge und starke Haltungen unterstrichen die internationale Bedeutung des Festivals. Exemplarisch nannte Varain die Musiker Eddy Kwon und Sun Han Guild (USA), Selventher (Dänemark) und die Formation Fyear (Kanada) mit einer „spannenden Besetzung“, wie Isfort formulierte.

Eve Risser wurde schon 2015 vom Moerser Publikum gefeiert. Nun kommt die Pianistin mit dem zwölfköpfigen Ensemble Red Desert Orchestra zum Festival.
Eve Risser wurde schon 2015 vom Moerser Publikum gefeiert. Nun kommt die Pianistin mit dem zwölfköpfigen Ensemble Red Desert Orchestra zum Festival. © FFS | Archivfoto: Thorsten Lindekamp

?Afrika

Künftig werden in jedem Jahr wechselnde Länder aus Afrika Schwerpunkte sein, kündigte die Festivalleitung an. 2023 lege man den Fokus auf einen der kleinsten Staaten des Kontinents: Äquatorialguinea, das mit Nelida Karrs vertreten sein wird. Zudem kommen Musiker aus dem Senegal und aus Burkina Faso.

Kylwiria

Darüber hinaus feiert das Festival den legendären ungarischen Komponisten György Ligeti mit einer international besetzten Auftragskomposition. Ligetis Sohn Lukas ist in gleich drei Formationen zu hören. Darüber hinaus beschäftigt sich auch das Jugendprojekt „le petit macabre“ in Anlehnung an Ligetis Oper „Le Grand Macabre“ mit dem Jahrhundertkomponisten.

Wert

Präsentiert werden Künstler, die sich mit der Frage nach dem Stellenwert von Kunst und Kultur auseinandersetzen, darunter Weggefährten von Miles Davis wie Kenny Garrett, Billy Hart und Marilyn Mazur sowie Gary Bryars und Günter Baby Sommer.

Befreiung

Wie bei seiner Gründung 1972 stehe das Festival auch heute für Befreiung, sagte Tim Isfort. Politisch Bezug zu nehmen, gehöre dazu. Den erforderlichen Mut hätten das iranische Tember Ensemble, Kruglov – Kozhenikova – Yudanov aus Russland und die ihre Botschaft in die Welt schreienden Deli Girls aus New York.

Weitere außergewöhnliche Programmpunkte sind geplant, etwa das Stummfilmkonzert des Organisten Wolfgang Seifert in der Stadtkirche, Eve Rissers Red Desert Orchestra, die traditionellen Moers Sessions, die unkuratierte Bühne Annex und das Festivaldorf. Dazu gehören im Übrigen öffentliche Diskussionen. Prominenteste Teilnehmerinnen werden Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Anke Fischer sein, die bei der Hamburger Elbphilharmonie für die kulturelle Bildung zuständig ist.

>>> Die Tickets im Vorverkauf <<<

Festivalticket: 4-Tage-Pass, alle Spielorte 159 Euro (ermäßigt 53 Euro);

VIP-Festivalticket: limitiert, Blick hinter die Kulissen inklusive Catering und Getränke mit Künstlern und Crew im Backstage, 285 (95) Euro;

Mörzz-Ticket: vier Tage, nicht in der Festivalhalle, aber an allen Außen- und Sonderspielorten, 50 Euro.

Tagesticket: alle Spielorte am Freitag oder Montag (26./29. Mai), 47 (15) Euro;

Tagesticket: alle Spielorte am Samstag oder Sonntag (27./28. Mai), 74 (25) Euro.

Karten gibt es auf der Seite www.moers-festival.de