Kamp-Lintfort. Der Bau der Pumptrackanlage am Zechenpark geht in den Endspurt. Was die dreiteilige Anlage zu bieten hat und wer sie alles nutzen kann.

Die ersten Asphaltbahnen für die Pumptrackanlage sind verlegt, am Skatepark glätten Fachkräfte einer Spezialfirma aus Lettland gerade in Handarbeit den frisch gegossenen Beton für die Skateelemente: Noch vor den Sommerferien soll die Multifunktionsbewegungsanlage zwischen Zechenpark und Schirrhof fertig und damit für alle nutzbar sein.

„Es wird Anfang bis Mitte Juni“, präzisierte Bauleiter James Dickerson, Architekt des ausführenden Kölner Planungsbüros Maierlandschaftsarchitektur, am Mittwoch den Fertigstellungstermin. „Wir sind mit unseren Arbeiten immer auch abhängig vom Wetter.“ Im Februar hatten er und die lettische Firma Mind Work Ramps, spezialisiert auf den Bau solcher Bewegungsanlagen, mit den Bauarbeiten begonnen. In ganz Deutschland, gebe es derzeit nur fünf Fachfirmen, die solche Anlagen bauten – und die hätten aktuell jede Menge zu tun, weiß der Architekt.

Gut möglich, dass der Bund nicht ganz unschuldig an dem Boom ist: Der hatte vor Jahren ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt, von dem auch Kamp-Lintfort profitiert hat: 700.000 Euro kommen vom Bund für die Kamp-Lintforter Multifunktionsanlage, etwa 100.000 Euro, so Dezernent Christoph Müllmann, zahlt die Stadt noch einmal dazu – unter anderem für eine ausreichende Beleuchtung. Auch Moers hat eine Pumptrackanlage gebaut, in Neukirchen-Vluyn ist ebenfalls eine geplant.

Projektleiterin Kirsten Holsteg, Architekt James Dickerson und Dezernent Christoph Müllmann auf der Baustelle.
Projektleiterin Kirsten Holsteg, Architekt James Dickerson und Dezernent Christoph Müllmann auf der Baustelle. © Funke Foto Services | Volker Herold

Das an den Zechenpark grenzende Gelände für die Anlage ist 3300 Quadratmeter groß. Gebaut werden ein Skatepark, eine Pumptrack und eine Parkour-Anlage. Sowohl Skatepark als auch Pumptrack können mit den verschiedensten Sportgeräten genutzt werden – genau so mit Fahrrädern jeglicher Art, Scootern, Skate- und Longboards, aber auch mit Inlineskates, Rollschuhen oder sogar Rollstühlen. Zwischen den Elementen entstehen Aufenthaltsbereiche, im Herbst werden dafür 13 Bäume und Sträucher gepflanzt. „Der Skatepark ist für Kinder ab acht Jahren gedacht, den Pumptrack können auch schon Kinder im Laufradalter nutzen“, erklärt Dickerson.

Von Anfang an waren bei der Planung auch Jugendliche und junge Erwachsene involviert. Das, so Dickerson, sei wichtig, weil es die Eigenverantwortung der Nutzer fördere. Zugänglich ist die Anlage sowohl vom Zechenpark, als auch vom Schirrhof-Gelände aus. Am Schirrhof kann auch die öffentliche Toilettenanlage genutzt werden.

„Wir wollten ganz bewusst hier einen Anziehungspunkt für Jugendliche und junge Erwachsene schaffen“, sagt der Dezernent. Damit die Anlage in den Herbst- und Wintermonaten auch genutzt werden könne, habe man zusätzlich in Beleuchtung investiert. Der Standort im Zechenpark habe den Vorteil, dass die Parkbesucher das Treiben auf der Anlage verfolgen und die Jugendlichen so ihre Kunststücke auch vor Publikum zeigen können.

Auch wenn die Anlage schon vorher genutzt werden kann: am Samstag, 12. August, soll noch mal eine feierliche Eröffnung stattfinden – Demonstrationen inklusive.