Kamp-Lintfort. Das Neubaugebiet hat die Stadt mit zwei Partnern entwickeln wollen. Weil die Absprachen zu lange dauern, geht die Stadt nun einen anderen Weg.

Das Neubaugebiet „Kleine Heide“ gegenüber vom ehemaligen Zechengelände wollte die Stadt Kamp-Lintfort gemeinsam mit zwei Partnern entwickeln. Weil aber der „Takt unterschiedlich“ sei, wie es Stadtplanerin Monika Fraling im Stadtentwicklungsausschuss formulierte, geht jetzt die Verwaltung gemeinsam mit der städtischen Immobilienentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft (IWG) allein voran. Vor allem die RAG, die den ehemaligen Mitarbeiterparkplatz am Bendsteg entwickeln will, sei „zurückhaltend“. Auch Vivawest sei noch nicht startklar, hieß es im Ausschuss.

Thomas Krüger ist Projektentwickler und Mitarbeiter der IWG. Er stellte die ersten Ideen für das Areal vor, das die Stadt Kamp-Lintfort bearbeitet. Das Problem: „Es gibt zur Grünstraße hin Einfamilienhausbebauung, zur Friedrich-Heinrich-Allee die Solitäre, die deutlich höher sind“, erklärte Fraling.

Dort gelte es einen Brückenschlag zu finden. Die sieht Krüger in einem „gesunden Mittelweg“, mit einer Haus-im-Haus-Lösung. So sollen die dort entstehenden Häuser bis zu drei oder vier Geschosse haben, aber nicht als Klotz daherkommen, sondern etagenweise wachsen. Es gehe tatsächlich bei der aktuellen Lage darum, verdichtet zu bauen und Wohnraum zu schaffen, aber auch Wohnqualität, beschreibt Krüger den Spagat. Dafür sollen Freiflächen sorgen.

Es sollen auf dem Areal auf der Ecke Bendsteg/Grünstraße nun 54 Wohneinheiten entstehen, davon 17 geförderte. Unklar ist noch, ob die IWG selbst baut und dann das Komplettpaket an Investoren veräußert oder die Investoren selbst bauen. Kein Freund von Wärmepumpen bei solchen Projekten scheint Krüger zu sein: „Die machen Lärm.“ Er sehe die „Kleine Heide“ eher mit Fernwärme versorgt. Die Stadtwerke hätten Zustimmung signalisiert. Photovoltaikanlagen seien aber sehr wohl vorgesehen. (km)