Moers. In drei Kommunen am Niederrhein sollen bis Ende 2024 fünf neue Enni-Solarparks entstehen. Dabei geht es nicht nur um Projekte an Autobahnen.
Bis 2027 will der Moerser Energieversorger Enni Energie & Umwelt über sein Tochterunternehmen Enni Solar mindestens 13 neue Solarparks am Niederrhein errichten. Zurzeit betreibt das Unternehmen drei Solarparks in Moers, Neukirchen-Vluyn und Xanten. Allein bis Ende 2024 sollen fünf neue Solarparks hinzukommen, der Enni-Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer hat auf NRZ-Anfrage jetzt Standorte bekanntgegeben.
Die Bundesregierung hatte im April beschlossen, gewerbliche Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie vorrangig entlang von Autobahnen zu begünstigen. Diese Entwicklung nutzt Enni Solar jetzt bei drei von fünf Solarparks, die bis Ende 2024 fertiggestellt sein sollen. Bisher betreibt das Unternehmen im Moerser Ortsteil Vinn einen Solarpark, der an einer Autobahn (A40) liegt.
Das sind die Standorte der neuen Solarparks
„Wir hoffen, dass alle fünf Solarparks noch in diesem Jahr genehmigt werden, zwei von ihnen sollen bereits dieses Jahr in Bau gehen“, sagt Stefan Krämer im NRZ-Gespräch. Bei den neuen Vorhaben spielen die Autobahnen 40, 42 und 57 eine große Rolle. Bereits länger bekannt ist, dass Enni in Neukirchen-Vluyn an der A 40 im Bereich Hoschenhof einen neuen Solarpark plant.
Neu ist der Standort in Moers. Hier soll an der Kamper Straße unweit des Autobahnkreuzes von A 42 und A 57 ein neuer Solarpark gebaut werden. Weiter nördlich soll – an der A 57 – in Sonsbeck ein weiterer Solarpark entstehen. Zwei weitere Solarparks, die Enni bis Ende 2024 bauen will, liegen dagegen nicht an Autobahnen.
Beide Solarparks werden in Wasserschutzgebieten in Moers-Vinn und im Neukirchen-Vluyner Stadtteil Niep liegen, wie Krämer berichtet: „Wir werden hier zusätzlich zur Photovoltaik Stromspeicher bauen, um so die Wasserförderung bei eventuell größeren Stromausfällen länger gewährleisten zu können.“ Krämer ist sicher, dass alle fünf Vorhaben im selbst gesetzten zeitlichen Rahmen umgesetzt werden können.
Viele Flächen, auf denen die Solarparks gebaut werden sollen, würden gepachtet. Mit den Anbietern der bis Ende 2024 geplanten Anlagen sei man sich weitgehend einig. Profitieren kann Enni zudem auch von einem extrem verkürzten Genehmigungsverfahren. Laut Krämer dauerten die Verfahren zur Bauleitplanung bisher zwei bis drei Jahre, jetzt seien es sechs Monate bis zu einem Jahr.
Auch interessant
Die Planungen für die insgesamt 13 neuen Solarparks laufen bis 2027. Insgesamt sollen dann sechs solcher Anlagen in Moers entstehen, drei in Neukirchen-Vluyn, zwei in Rheinberg und je eine in Xanten und Sonsbeck. 53 Millionen Euro investiert Enni in den kommenden vier Jahren, „das ist ein Brett“, sagt Krämer. Finanziert werden die Projekte zu 75 Prozent über die Tochter Enni Solar, die sich Geld bei Kreditinstituten leiht, 25 Prozent stellt die Konzernmutter Enni bereit.
Soviel „grünen“ Strom will Enni schon bald erzeugen
Klappt alles, kann Enni dann pro Jahr rund 70 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und so rund 20.000 Haushalte mit regenerativer Energie versorgen.
Stefan Krämer: „Die Lage ist dynamisch, möglicherweise kommen noch weitere Solarparks hinzu. Vielleicht ist auch damit noch nicht das Ende des Photovoltaik-Ausbaus erreicht, denn Enni Solar sucht über seinen Internetauftritt derzeit aktiv „Gebäude, wie Lagerhallen, mit großen Dachflächen oder ungenutzte Freiflächen, auf denen wir Photovoltaikanlagen installieren können“.