Moers. Auch in 2023 will Enni eine Menge Geld in Moers und Umgebung in die Hand nehmen und investieren. Wofür das Unternehmen das viele Geld ausgibt.

Material- und Personalknappheit, hohe Inflation und die Energiekrise; die Rahmenbedingungen sind auch für Infrastrukturanbieter wie Enni derzeit schwierig. Aktuell arbeiten deren drei Unternehmen dennoch weiter an ihren Wachstums- und Sanierungszielen. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer will mit seinen Kollegen, Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich, trotz der bundesweiten Krisenstimmung die gute Entwicklung auch 2023 unbedingt fortsetzen. Neben attraktiven Renditen für Gesellschafter sollen dabei Mehrwerte für möglichst viele Menschen am Niederrhein herauskommen.

„In der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist dies nicht einfach“, gibt Stefan Krämer bei einem Blick auf das neue Jahr zu. „Wir müssen uns hierzu immer wieder neu erfinden, um uns mit neuen Aufgaben in der Region weiterzuentwickeln“, so Krämer in einer Enni-Pressemitteilung. Wichtig sei ihm, die Zukunft der Energie- und Wassernetze am Niederrhein und der in Moers teilweise marode übernommenen kommunalen Infrastruktur für die nächsten Generationen zu sichern.

Die Gremien haben ihm für seine Strategie vor Weihnachten den Rücken gestärkt und mit rund 50 Millionen Euro erneut das für Zukunftsinvestitionen notwendige Kapital genehmigt. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir so auch in Zeiten knapper kommunaler Budgets an unseren Zielen festhalten, neue Themen angehen und die im schlechten Zustand übernommenen Bereiche schrittweise sanieren können“, erklärt Krämer weiter. Bei allen Widrigkeiten seien die Vorstände daher optimistisch ins neue Jahr gestartet, in dem sie dem Niederrhein weiter Wirtschaftskraft geben, den Arbeitsmarkt entlasten und zu einer lebenswerten Region beitragen wollen. „Dabei setzen wir weiter auf Partnerschaften und Beteiligungen“, kündigt Krämer für das erste Quartal an. „Wir stehen in einer niederrheinischen Kommune vor einem großen Wachstumsschritt und auch beim Kauf eines Unternehmens, durch das wir im Tiefbau unabhängiger werden wollen.“

Neue Zeitrechnung durch Klimawandel und Energiekrise

Auch 2023 werde zudem ein Schwerpunkt darin liegen, die Moerser Infrastruktur für nächsten Generationen zu rüsten und in eine sich zusehends ändernde, dekarbonisierte Energiewelt zu investieren. „Mit der fortschreitenden Klimaveränderung und durch die Energiekrise hat hier eine neue Zeitrechnung begonnen.“ Stefan Krämer setzt dabei auf weitere regenerative Projekte, von denen Enni bereits heute mehr als jedes andere Stadtwerk der Region vorweisen könne. „Hier sehen wir noch Potenzial.“ Heißt konkret: Enni will bis Ende 2024 drei weitere Solarparks am Niederrhein bauen.

Wichtig seiend ihm auch sogenannte Contracting-Modelle bei Solaranlagen und Wärmepumpen, über die er Hauseigentümer an der Energiewende beteiligen will, versichert Stefan Krämer weiter. „Hier verspüren wir wie schon in der Elektromobilität große Nachfrage, der wir aktuell wegen der Materialknappheit und knapper Personalressourcen bei den die Anlagen installierenden Firmen kaum nachkommen.“

Höhere Anforderungen ans Stromnetz wegen E-Mobilität und mehr Wärmepumpen

Auch die Infrastruktur der Enni soll bei der fortschreitenden Energie- und Wärmewende mithalten. Rund 15 Millionen Euro werden daher 2023 in die Energie- und Wassernetze fließen. Vor allem in die Stromnetze wird die Energietochter investieren, um den wachsenden Leistungsbedarf für eine flächendeckende Infrastruktur mit Elektro-Ladesäulen und durch den Trend zu Wärmepumpen abzusichern.

Fest hält Enni auch an ihrer Erneuerungsstrategie für die Moerser Infrastruktur bei den Kanälen, der Straßenbeleuchtung oder den Friedhöfen. Zur Umsetzung des Friedhofskonzeptes wird Enni erneut rund eine Millionen Euro in die Hand nehmen und dabei auch die Planungen zur Modernisierung des Hauptfriedhofes in Hülsdonk vorantreiben.

Kreislaufwirtschaftshof wird umgebaut

Am Kreislaufwirtschaftshof laufen die Bauarbeiten für den neuen, rund acht Millionen Euro kostenden Kreislaufwirtschaftshof auf Hochtouren. Hier sollen sich Moerser schon ab dem Herbst deutlich komfortabler von Sperrmüll, Grünschnitt, Kartonagen und vielen anderen Abfällen trennen können. Und auch das Bauprogramm wird 2023 wieder Millionenbeträge verschlingen, wodurch Enni für rund 1,6 Millionen Euro auch die Moerser Straßenbeleuchtung sanieren und auf intelligente LED-Technik umstellen wird. Für rund neun Millionen Euro setzt Enni die Erneuerung des maroden Kanalnetzes fort, wo 2023 letzte Planungen für die Innenstadtsanierung als dem größten Projekt des kommenden Jahrzehnts anstehen.

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Von den Investitionen werde 2023 vor allem die heimische Wirtschaft profitieren, kündigt Enni an. „Alle unsere Unternehmen kaufen Material und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe wie beispielsweise Tiefbauleistungen weiter bevorzugt am Niederrhein ein“, so Unternehmensboss Krämer. „Neben den 550 eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichern wir so auch 2023 rund 400 Arbeitsplätze in Unternehmen am Niederrhein.“