Moers/Neukirchen-Vluyn. Ein Mann aus Neukirchen-Vluyn soll den Moerser Schneider im September 2022 erschossen haben. Laut Anklage liegen die Motive für den Mord vor.
Ein 49-jähriger Mann aus Neukirchen-Vluyn steht im Verdacht, im vergangenen Herbst den Moerser Schneider Kazim Tatar ermordet zu haben. Beide waren miteinander bekannt. Die Staatsanwaltschaft Kleve hat jetzt Anklage gegen den Mann erhoben, wie Pressesprecherin Alexandra Wiese am Mittwoch mitteilte.
Laut dem jetzt zuständigen Landgericht Kleve soll der Verdächtige Kazim Tatar in dessen Wohnung an der Homberger Straße im Stadtteil Scherpenberg am 12. September 2022 mit Schüssen in das Genick und in den Rücken getötet haben. Später, am 7. Oktober, soll er laut Anklage in die Wohnung zurückgekehrt sein und Feuer gelegt haben, um Spuren zu verwischen.
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„Die Anklage lautet auf Mord aus Habgier und Heimtücke und schwere Brandstiftung“, sagte Alexander Lembke, Pressesprecher des Landgerichts Kleve am Mittwoch. Vor der Tat soll der Mann aus Neukirchen-Vluyn Kazim Tatar am Düsseldorfer Flughafen abgeholt haben, Tatar war aus einem Türkei-Urlaub zurückgekehrt. Gemeinsam sei man in die Wohnung in Scherpenberg gefahren. Die spätere Tatwaffe, eine Pistole, soll der mutmaßliche Täter dabei gehabt haben.
In der Wohnung sei es bei einem Kaffee um Gold gegangen, das Tatar nach der Scheidung behalten hatte – aus Sicht des Täters offenbar zu Unrecht. Ebenso seien 50.000 Euro ein Thema gewesen, die Tatar dem Neukirchen-Vluyner vor seinem Urlaub anvertraut habe, damit das Geld seine Ex-Frau nicht bekomme. Nachdem Tatar das Versteck für das Gold genannt habe, sei es zu dem Mord an dem arglosen Schneider gekommen.
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Der Haftbefehl gegen die geschiedene Ehefrau des Getöteten und deren 41-jährige Schwester besteht nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiter, wie Wiese am Mittwoch mitteilte. Bei den Ermittlungen gebe es keinen neuen Sachstand. Die beiden Frauen waren im Februar festgenommen worden. Es besteht der Verdacht eines gemeinsamen Plans für den Mord an Kazim Tatar.
Nach dem Moerser Schneider mit eigenem Atelier in Scherpenberg war im vergangenen Herbst wochenlang gesucht worden. Am 25. November fanden Beamte der Kriminalpolizei schließlich seine zerstückelte Leiche in einem Wäldchen im Moerser Stadtteil Hülsdonk.
Der zwischenzeitlich ebenfalls festgenommene Sohn des Opfers war, wie berichtet, im Februar wieder freigelassen worden. Damals hieß es, dass zwar weiter Verdachtsmomente bestünden, die Beweismittel aber keine weitere Inhaftierung rechtfertigen würden.