Neukirchen-Vluyn. Beim Trödelmarkt der Neukirchen-Vluyner Gesamtschule ist auch Inventar verkauft worden. Das Geld ist für die Abifeier; es gibt aber noch Fragen.
Bei strahlendem Sonnenschein lässt es sich besonders gut trödeln. Am Samstagvormittag hat die Jahrgangsstufe 12 der Gesamtschule Niederberg in Neukirchen-Vluyn genau dazu eingeladen. Zwischen 10 und 13 Uhr verwandelte sich der Schulhof für drei Stunden in ein Flohmarktgelände.
Schulleiterin Beatrix Langenbeck-Schwich zeigt sich positiv überrascht: „Ich bin ganz erstaunt, wie viele hier sind.“ 21 Anmeldungen für Stände hatte die Oberstufe im Vorfeld erhalten, darunter überwiegend von Familienangehörigen von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule. „Wir haben aber auch drei externe Anmeldungen“, berichtet Viktoria Rjabko, Schülersprecherin und Organisatorin des Flohmarkts stolz.
An der Schule wird ausgemistet
Das gute Wetter spielte den Schülern in die Karten. Bei schlechtem Wetter wäre jedoch eine Verlagerung der Veranstaltung unter die überdachten Gänge auf dem Schulhof möglich gewesen. Neben Büchern, Brett- und Videospielen sowie Second-Hand-Kleidung für Jung und Alt ließen sich bei Bedarf auch Haushaltswaren und Geschirr erwerben.
„Wir haben einen Umbau vor der Brust“, erklärt Langenbeck-Schwich. Die beiden Küchen der Gesamtschule sowie der früheren Theodor-Heuss-Realschule sollen im Rahmen des Neubaus der Mensa zusammengelegt werden, sodass das Inventar verkleinert werden musste. Das übrige Geschirr, bei dem es sich um hochwertiges Thomas-Geschirr handele, wie die Schulleiterin beteuert, konnten Besucherinnen und Besucher am Samstag käuflich erwerben.
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Die Leiterin selbst hat ebenfalls entrümpelt, um die Aktion der Oberstufe zu unterstützen. An ihrem Stand bietet sie Reiseandenken und Mitbringsel aus Afrika, Russland und Neuseeland an. „Die für mich wichtigsten Andenken habe ich natürlich behalten“, merkt sie an. Dass auf einem Flohmarkt nicht alles aus zweiter Hand stammen muss, beweist Siana Raschdorf. Sie hat Makramee-Dekoration und Schlüsselanhänger mitgebracht, die sie in ihrer Freizeit knüpft – „ein bisschen was Ruhiges nach der Arbeit“, ergänzt die junge Kindergärtnerin.
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Auf den Flohmarkt aufmerksam geworden ist sie durch ihre jüngeren Geschwister, die die 7. und die 8. Jahrgangsstufe der Schule besuchen. „Wir wollten eigentlich mehr Werbung machen mit Plakaten in der Stadt“, gibt die Schülersprecherin zu. Es sei bei Werbung über die Sozialen Medien und in der Schule selbst geblieben.
Dafür wird das Geld verwendet
Für das kulinarische Angebot war ebenfalls gesorgt. Eine bunte Auswahl an selbstgebackenen Kuchen, Crêpes und Sandwiches lud zum Schlemmen ein. „Das ist eigentlich unsere Haupteinnahmequelle“, sagt Emmely Schlagner, ebenfalls Schülerin der Q1. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken sowie die je 7 Euro Standgebühr wandern in die Abikasse der aktuellen Q1.
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Durch die Veranstaltung zweier weitere Events konnte die 12. Jahrgangsstufe bereits ein wenig Geld für ihre Abiturfeier einnehmen. Zu Halloween und Karneval hatten die Oberstufenschüler Feiern für die Klassen der Unterstufe organisiert, bei denen gemeinsam gegessen und Spiele gespielt wurden.
Die Frage nach der Gestaltung der Abiturfeier, für deren Finanzierung die verschiedenen Aktionen veranstaltet wurden, ist laut Emmely Schlagner ein schwieriges Thema. „Die Vorstellungen gehen sehr weit auseinander, was die Größe und den Ort angeht“, sagt die 18-Jährige, „aber wir müssen da einfach Kompromisse eingehen.“ Bis dahin bleibt den 53 Schülerinnen und Schülern aus der Q1 des Gesamtschule Niederberg glücklicherweise noch ein wenig Zeit, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und weiterhin für die Abikasse zu sparen.