Moers. Ende 2024 soll in Moers die Innenstadtsanierung starten. Die Planungen übernehmen Büros aus Aachen und Hannover. Die Stadt plant eine Konferenz.

In Moers soll das Megaprojekt Innenstadt-Sanierung jetzt Ende kommenden Jahres starten. Für die Planungen hat die Stadt Moers am Montag im Rathaus Verträge mit zwei Planungsbüros geschlossen. Auf einer Innenstadtkonferenz wollen Stadt und Dienstleister Enni bald umfassend über das informieren, was in den kommenden Jahren in der beliebten City passiert. Der Termin: 9. Mai, 19 Uhr, Aula des Gymnasiums Adolfinum, Wilhelm-Schroeder Straße 4.

Der Grund für die Sanierung

Bis zu 100 Jahre alt sind die Kanäle unter vielen Straßen der Moerser Innenstadt. Viele sind marode, Enni muss immer wieder akute Schäden reparieren. Den Wunsch, das sechs Kilometer lange Kanalnetz grundlegend zu sanieren, gibt es schon lange, seit Dezember 2020 liegt dazu ein grobes Konzept vor. Zusätzlich zum Austausch der Kanäle sollen andere Versorgungsleitungen gelegt werden, zum Beispiel Glasfaser. Betroffen sind fast alle Straßen, darunter auch die Steinstraße.

Stephan Zirbes, Thomas Köhlmos, Thomas Skowasch, Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Enni-Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich (v.l.) unterzeichnen die Verträge.
Stephan Zirbes, Thomas Köhlmos, Thomas Skowasch, Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Enni-Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich (v.l.) unterzeichnen die Verträge. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Die Planungsbüros

Die bft-Gruppe aus Aachen hat 250 Mitarbeiter und plant ab sofort in der Moerser Innenstadt alle Arbeiten, die unter der Erde notwendig sind. „Wir wollen die Eingriffe auf ein Minimum reduzieren“, kündigte am Montag Thomas Skowasch, Geschäftsführer von bft-Planung an. Man werde sich zunächst das grobe Konzept der Enni ansehen und dann an die Feinplanung gehen.

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Das Planungsbüro Lohaus, Carl, Köhlmos aus Hannover ist für die Planung der Gestaltung nach den Erdarbeiten zuständig. „Für uns steht die Erreichbarkeit der Häuser und Geschäfte ebenso im Mittelpunkt wie die charakteristischen Merkmale der Moerser Innenstadt herauszuarbeiten“, sagte Thomas Köhlmos am Montag im Rathaus. Ein weiterer wichtiger Punkt: Barrierefreiheit.

Die Moerser Innenstadt ist auch attraktiv für Gäste von außerhalb, hier beim Moerser Herbst 2022.
Die Moerser Innenstadt ist auch attraktiv für Gäste von außerhalb, hier beim Moerser Herbst 2022. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Laut dem Moerser Planungsdezernenten Thomas Kamp hatte es fünf Bewerberteams im europaweiten Ausschreibungsverfahren gegeben. Die jetzt ausgesuchten hätten sich gegen „namhafte Bewerber“ durchgesetzt und würden unter anderem durch die Fähigkeit der Zusammenarbeit überzeugen.

So geht es weiter

Bis zum Beginn der Sanierung Ende 2024 liegt das gesamte Konzept für die neue Moerser Innenstadt vor. Das heißt: Bevor der erste Graben gezogen wird, ist bekannt, wie die das neue Gesicht der City aussieht. Für die Gestaltung will die Stadt Landesmittel zur Städtebauförderung beantragen. Der Rat muss dem Sanierungskonzept zustimmen. In der Vorbereitungsphase sollen der Innenstadtkonferenz am 9. Mai weitere folgen. Für ein mobiles Büro während der Arbeiten sucht Enni zurzeit einen Mitarbeiter.

Was kostet das?

Die Kosten des Megaprojektes konnten Stadt und Enni am Montag nicht beziffern, das hänge von den jetzt beginnenden Planungen der beiden Büros ab. Allein die Tiefbauarbeiten hatte Enni 2020 auf rund 20 Millionen Euro beziffert. Die auf mehrere Jahre angelegten Arbeiten umfassen unter anderem den Austausch von sechs Kilometern Abwasserkanal, 20 Kilometern Versorgungsleitungen, 1300 öffentliche Anschlüsse, 700 Hausanschlüsse und die Gestaltung von 23.000 Quadratmetern Oberfläche.