Kamp-Lintfort. Das Fußball-Camp von Klartext für Kinder ist in Kamp-Lintfort gestartet. Warum es so lange nicht stattfinden konnte.
Luca steht in seiner grünen Regenjacke und dem nigelnagelneuen Trikot auf dem Fußballplatz der Sportanlage am Volkspark. Locker schießt er den Ball vor sich her. „Wenn ich wieder in der Schule bin, kann ich allen zeigen, was ich hier gelernt habe“, sagt der Junge stolz. Hier, das ist beim Fußball-Camp, gesponsert von Klartext für Kinder, organisiert vom Jugendamt der Stadt Kamp-Lintfort. Nach drei Jahren kann die beliebte Ferienaktion des Vereins endlich wieder stattfinden, freut sich Klartext-Kassiererin Birgit Banze: „Zum 10. Mal können wir Kindern, die nicht mit ihren Eltern in den Urlaub fahren können, die Möglichkeit geben, etwas in den Ferien zu erleben.“ Fußball, ergänzt sie, käme immer gut an.
Auch der Regen an diesem ersten Camp-Tag kann den insgesamt 32 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren nichts anhaben. „Ich dachte erst, dass die Laune der Kinder wegen des Wetters schlechter ist. Aber alle sind Feuer und Flamme“, lautet auch der erste Eindruck von Trainer Dennis Klösters. Er ist Spieler bei Victoria Goch, doch für drei Tage trainiert er nun, mit Teamkollege Nils Rix, die Kinder des Klartext-Camps.
Fußball-Camp in Kamp-Lintfort endet mit großen Turnier
Jeweils von 10 bis 15 Uhr lernen die jungen Fußballtalente Spielabläufe kennen, absolvieren eine Fußballolympiade, bei der verschiedenen Stationen durchlaufen werden müssen und üben aufs Tor zu schießen. Am letzten Tag steht dann ein großes Turnier an. Da spielen Eltern, Großeltern und Trainer gegen die Kinder, die den Verwandten zeigen können, was sie alles im Camp gelernt haben. „Bei allem steht aber der Spaß im Vordergrund“, betont Trainer Dennis. Das Schönste für ihn an dem Projekt? „Dass die Kinder einfach zusammen spielen, egal welcher Nationalität sie angehören.“
Gleiches gilt fürs Geschlecht, denn in diesem Jahr nehmen auch drei Mädchen am Fußball-Camp teil, berichtet Judith Neu vom Jugendamt der Stadt. Eine von ihnen ist Lia. „Meine Oma hat mich hier angemeldet, weil ich gerne Sport mache“, erklärt sie. Generell seien die Anmeldungen für das sonst so gefragte Klartext-Projekt schleppend angelaufen, sagt Neu: „Das hat uns selbst überrascht.“ Doch zwei Wochen vor dem Start hätten sie und Kollegin Jana Boddenberg plötzlich so viele Anmeldungen erreicht, dass nicht alle zu dem dreitägigen Fußballkurs zugelassen werden konnten.
Luca freut sich, dass er dabei sein darf. Er stellt direkt zum Start am Morgen fest: „Ich hab schon Hunger.“ Doch aufs Mittagessen muss der Junge noch ein bisschen warten. Das wird frisch in der Kantine für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekocht, „gibt’s aber erst um 12 Uhr“, erklärt ihm Boddenberg. Nur halb so schlimm für den Jungen, der sich umdreht und wieder aufs Spielfeld läuft, um die nächsten Anweisungen von Trainer Dennis nicht zu verpassen.