Moers. In Moers kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Attacken gegen Ordnungskräfte. Die CDU fordert deshalb, sie mit Bodycams auszustatten.

Nach mindestens zwei Fällen von Gewalt gegen Ordnungskräfte in Moers allein in diesem Jahr fordert die CDU jetzt den Einsatz von Bodycams. Beim jüngsten Vorfall vor etwa vier Wochen war eine Politesse von einem Mann geschlagen worden, jetzt will die CDU die kleinen Kameras schnell anschaffen, um für mehr Sicherheit zu sorgen.

Bodycams, zu deutsch etwa: Körperkameras, werden von Ordnungskräften an der Ausrüstung getragen, zum Beispiel an einer Schutzweste. Sie können bei Bedarf eingeschaltet werden und zeichnen dann Bild und Ton der akuten Situation auf. Im Bürokratendeutsch heißen die knapp 150 Gramm schweren Bodycams „körpernah getragene Aufnahmegeräte“. Sie sollen mögliche Gewalttäter abschrecken.

In Moers stellt die CDU-Fraktion jetzt den Antrag, solche Minikameras auch für städtisches Personal anzuschaffen. Der Antrag hat offenbar eine Vorgeschichte, wie aus einer Mitteilung von diesem Dienstag hervorgeht: „Bereits im Sommer 2021 haben wir zu dem Thema eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Mit dem jetzt gestellten Antrag erhoffen wir uns, dass Bodycams rasch zur Standardausrüstung der Ordnungskräfte gehören“, wird Petra Kiehn zitiert. Kiehn führt die Fraktion zusammen mit Michael Gawlik.

Aus Kiehns Sicht könnte die Einführung solcher Bodycams ein „probates Mittel zur Verbesserung der Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Moerser Ordnungskräfte“ sein und damit auch das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken. Die Minikameras dienten zur Beweissicherung und wirkten abschreckend und deeskalierend.

Auch interessant

Allein in diesem Jahr sind der Stadtverwaltung in Moers zwei Fälle bekannt, in denen Ordnungskräfte Gewalt erfahren mussten. Anfang März hatte ein 26-jähriger Mann eine Politesse verfolgt, beleidigt und auf den Kopf geschlagen. Die 39-Jährige musste im Krankenhaus stationär behandelt werden. Der Moerser hatte falsch geparkt, die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes hatte ihn mündlich verwarnt.

Michael Gawlik begründet den CDU-Antrag auf Bodycams in der Mitteilung so: „Uns als CDU-Ratsfraktion ist es daran gelegen, insbesondere unsere Ordnungskräfte mit den erforderlichen Mitteln zu schützen, damit sie sicherer ihrer Arbeit nachgehen können. Deshalb fordern wir eine möglichst rasche Ausstattung mit Bodycams für unser Ordnungspersonal in Moers und das dauerhaft.“

Ob es tatsächlich demnächst Bodycams für Politessen gibt, ist noch nicht entschieden. Die CDU hat zunächst ihren Antrag an die Stadtverwaltung übermittelt.