Moers. Nach der Verwarnung einer Politesse rastet ein 26-jähriger Moerser aus und schlägt zu. Es ist nicht der erste Vorfall in diesem Jahr in Moers.

Ein schlimmer Vorfall am Mittwochnachmittag beschäftigt zurzeit viele Menschen in Moers. Ein 26-jähriger Mann hat ein Politesse verfolgt, beleidigt und auf den Kopf geschlagen, die 39-Jährige musste im Krankenhaus stationär behandelt werden. Der Moerser hatte falsch geparkt, die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes hatte ihn mündlich verwarnt.

Nach Darstellung von Stadt und Polizei hat sich der folgenschwere Zwischenfall so abgespielt: Der Mann hatte seinen Wagen auf einer schraffierten Fläche an der Dr.-Hermann-Bähr-Straße abgestellt. Mit im Auto saß eine Beifahrerin. Die städtische Mitarbeiterin wurde auf den Verkehrsverstoß aufmerksam.

Wie in solchen Fällen üblich, fotografierte sie die Situation und wurde dann auf die Beifahrerin aufmerksam. Sie sprach Fahrer und Beifahrerin an, machte sie auf den Verstoß aufmerksam und beließ es bei einer mündlichen Verwarnung. Ein „Knöllchen“ schrieb sie nicht. Doch damit war die Sache noch nicht geklärt, jedenfalls für den Fahrer und seine Begleitung.

Der Mann verfolgte die Politesse mit seinem Wagen bis zur Oberwallstraße. Dort gab es zunächst Streit zwischen der Beifahrerin und der Politesse, dann eskalierte die Auseinandersetzung. Der 26-Jährige beleidigte die Politesse und schlug sie auf den Kopf. Ein Zeuge wurde auf die Situation aufmerksam, worauf Fahrer und Beifahrerin flüchteten. Nachdem Polizisten am Tatort eingetroffen waren, kehrten sie jedoch zurück.

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Wie Stadtpressesprecher Thorsten Schröder berichtet, ist dies schon der zweite Vorfall in diesem Jahr. Im ersten Fall sei eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes bedroht worden. Schröder: „Es gibt auch viele nette Gespräche, aber bei denen, die nicht nett sind, bemerken wir eine niedrigere Hemmschwelle für Aggressionen.“ Zusammen mit der betroffenen Mitarbeiterin will die Stadt entscheiden, ob Anzeige erstattet wird. Zudem bestehe die Möglichkeit für eine psychologische Unterstützung.

Christoph Rudolph, Chef der Moerser Feuerwehr, kennt solche Vorfälle auch: „Bei uns richtet sich die Gewalt vor allem gegen Rettungskräfte. Das Spektrum der Gewalt ist groß, es fängt mit Beleidigungen und Drohgebärden an.“ Doch man habe Konzepte. Bei Gewalt bei Einsätzen gebe es „null Toleranz“, alle Vorfälle würden sofort gemeldet und zur Anzeige gebracht.

Die 39-jährige Mitarbeiterin des Ordnungsamtes konnte das Krankenhaus am Donnerstag wieder verlassen. Wann sie in den Dienst zurückkehren kann, ist offen.

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