Moers. Das Wasser des Sees im Moerser Freizeitpark ist abgepumpt. Was anders ist als in allen früheren Jahren: Dieser See wird nie mehr aufgefüllt.

Dass der See im Moerser Freizeitpark kein Wasser hat, ist nicht ungewöhnlich. Seit es ihn gibt, also seit dem Ende der 1970er Jahre, wurde das Wasser regelmäßig abgepumpt, um die versiegelte Fläche darunter zu reinigen. Dennoch ist die Situation 2023 grundlegend anders, denn: Dieser See wird nie mehr gefüllt, seine gut zwei Millionen Liter Wasser – das entspricht mehr als 13.000 Badewannenfüllungen – sind zum letzten Mal von Enni abgepumpt worden.

Was sich am Boden gesammelt hatte – Schlick, Laub, Müll – ist bereits beseitigt worden. In den nächsten Tagen beginnt der sogenannte Rückbau des Sees. Heißt: Die Steine, auch am Rand, werden entfernt. Damit beginnt der Umbau des Freizeitparks.

So soll die Skateanlage einmal aussehen.
So soll die Skateanlage einmal aussehen. © Stadt Moers | Stadt Moers

Einen Teil der Seefläche wird der neue Skatepark einnehmen, der noch im Herbst dieses Jahres fertig werden soll. Er wird übrigens nicht nur für die Könner auf Skateboard, BMX, Scooter, Inliner & Co. da sein. Auch für die Anfänger wird es geeignete Flächen geben, zudem soll die Anlage für Rollstuhlfahrer nutzbar sein.

Ein spektakuläres Wasserspiel

Zudem entsteht eine neue Veranstaltungsplaza mit einem spektakulären Wasserspiel. Bei diesem „Wasserwandler“ wird das Wasser aus einem großen Ring in mehreren Metern Höhe mal als Film, dann als Nebel, Dusche oder in Tropfen herabfallen. Vorgesehen ist weiter eine Plaza für kleine Veranstaltungen. Am Rand wird Infrastruktur mit Wasser- und Stromanschlüssen für Foodtrucks und mobile Kaffeebuden geschaffen. Anstelle des früheren Kiosks entsteht eine neue Toilettenanlage. Im Übrigen wird der vorhandene Spielplatz erweitert.

Ein solcher Wasserwandler wird im Moerser Freizeitpark geplant.
Ein solcher Wasserwandler wird im Moerser Freizeitpark geplant. © Förder/Maier | Förder/Maier

Der Naturschutzbund (Nabu) ist keineswegs glücklich mit dem Verschwinden des Sees. „Es ist zwar ein künstlicher See, aber dennoch Lebensraum für die Tiere“, sagt der Vorsitzende der Ortsgruppe, Harald Fielenbach. Libellen haben dort gelaicht, es gab Amphibien, Grünfrösche, Enten und Teighühner. Andererseits, so Fielenbach, sei der Rückbau dieses künstlichen Sees mit seiner versiegelten Unterwasserfläche nicht Vergleich mit dem Verlust eines natürlichen Gewässers: „Von einer ökologischen Katastrophe kann man hier nicht sprechen. Und die Tiere werden sich andere Gewässer suchen.“ (wit)