Moers. Obwohl sie ihr E-Auto extra auf einem E-Auto-Parkplatz parkte, kassierte Alina Hummes ein Knöllchen. Die Stadt Moers nennt den Grund.

In Moers hat eine Autofahrerin ein Knöllchen bekommen, weil sie ihr E-Auto auf einem Parkplatz für E-Autos geparkt hat. Das Problem: Ihr Kennzeichen hatte kein E am Ende. Das jedoch, sagt die Stadt, ist jetzt zwingend notwendig, um auf einem Parkplatz für E-Autos parken zu dürfen – nicht nur in Moers.

Alina Hummes hat am Montag eine neue Erfahrung gemacht. Wie schon oft, hatte die Moerserin ihren Wagen, einen elektrisch angetriebenen Tesla, auf einem dafür vorgesehenen – und ausgeschilderten – Parkplatz abgestellt. Auch die hier geforderte Parkscheibe legte sie deutlich sichtbar in den Wagen. Praktisch: Da eine Ladesäule in der Nähe war, ließ sie den Wagen aufladen, während sie in der Innenstadt unterwegs war. Der Hersteller ihres Wagens bietet übrigens ausschließlich E-Autos an.

Eine Politesse wurde jedoch auf das geparkte Fahrzeug aufmerksam, weil das Nummernschild am Ende nicht das für E-Autos typische E aufwies – und schrieb ein Knöllchen über stolze 55 Euro. Das fand Alina Hummes gar nicht gut. Sie hatte sich bei der Zulassung des Wagens vor einigen Jahren gegen das damals nicht verpflichtende E entschieden.

Bei der Stadt Moers zeigte man zunächst wenig Verständnis für den Ärger von Alina Hummes. Anfang des Jahres hätten sich die Gesetze geändert, erfuhr sie dort in einem Telefongespräch. Deshalb dürften jetzt auf den entsprechend gekennzeichneten Flächen nur noch Autos stehen, die ein E am Ende des Kennzeichens hätten. Sie könne ihr Kennzeichen ja beim Straßenverkehrsamt entsprechend ändern lassen, so der Hinweis ihrer Gesprächspartnerin.

Das Knöllchen fürs Parken auf dem E-Auto-Parkplatz hält Alina Hummes in der Hand.
Das Knöllchen fürs Parken auf dem E-Auto-Parkplatz hält Alina Hummes in der Hand. © NRZ | Privat/PR

Das will die Moerserin aber nicht, und die 55 Euro Bußgeld will sie auch nicht zahlen. Das muss sie auch nicht mehr. Nach einer NRZ-Anfrage zu dem ungewöhnlichen Fall sagte der Moerser Stadtpressesprecher Thorsten Schröder am Mittwoch: „Die Mitarbeiterin hat richtig und nach Recht gehandelt, aber wir haben noch einmal im größeren Kreis darüber gesprochen. Wir halten die Regelung für nicht nachvollziehbar und werden das Knöllchen zurückholen.“

Das freut Alina Hummes sehr. Sie hatte sich schon gefragt, wo sie in Moers künftig ihr E-Auto laden könne, ohne erneut ein Knöllchen zu erhalten. Bei der Stadt stellt man sich angesichts der offenbar unsinnigen Regelung jetzt auch die Frage, was zum Beispiel bei ausländischen E-Autos passiert, die nach den Gesetzen ihrer Länder gar kein E am Ende des Nummernschildes haben müssen. alf