Moers. Die Stadt vermeldet einen drastischen Einbruch auf dem Moerser Immobilienmarkt: Nachfrage sinkt während Preise und Umsatz steigen.
Auf ein historisches Tief sind im Jahr 2022 die Fallzahlen rund um den Immobilienmarkt in Moers gesunken. Gleichzeitig sind die Preise weiter gestiegen. Das berichtete die Pressestelle der Stadt am Montag.
Ein Minus von rund 14 Prozent registrierte demnach der Gutachterausschuss für Grundstückswerte bei den Kauffällen. Nur im Gründungsjahr 1981 seien noch weniger Eingänge gezählt worden. Der Gesamtumsatz sei zwar um etwa 23,5 Millionen Euro gesunken, aber mit 285 Millionen Euro immer noch der dritthöchste jemals registrierte.
So viel mehr kostet das klassische Eigenheim
Die Ein-und Zweifamilienhäuser machen mit 118,6 Millionen Euro (Plus 13 Prozent) den größten Anteil aus. Hier sind die Weiterverkäufe dominierend (41 Prozent am Geldumsatz). Für insgesamt 116,5 Millionen Euro wechselten Ein- und Zweifamilienhäuser ihre Eigentümer und damit für insgesamt mehr Geld denn je. Die Durchschnittspreise für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser, Baujahr zwischen 1950 und 2021, liegen bei 388.000 Euro, ein frei stehendes Einfamilienhaus gleicher Altersklasse kostete durchschnittlich 495.000 Euro bei sinkender Wohnfläche.
Insgesamt gab es bei den klassischen Eigenheimen eine Preissteigerung von fünf Prozent. Für Neubauten gab es in den Jahren 2021 und 2022 keinen Markt.
Insgesamt fielen die Umsatzzahlen beim Wohnungseigentum. Die Geschäftsstelle registrierte 20,8 Prozent weniger Kauffälle sowie etwa 20 Prozent weniger Umsatz. Den größten Anteil haben hier die Weiterverkäufe (79 Prozent, Umsatz: 44,8 Millionen Euro).
Dies war der zweithöchste Umsatz nach dem Rekordjahr 2021. Die Zahl der Erstverkäufe ging im Vergleich zum letzten Berichtsjahr um mehr als die Hälfte zurück (Anteil: 3,2 Prozent).
Eigentumswohnungen in guter Lage und jüngerer Baujahresklasse kosten heute rund 3100 Euro pro Quadratmeter, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Neue Wohnungen werden zwischen 3700 und 4200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in mittlerer und guter Lage gehandelt. Der Gutachterausschuss beschloss die Bodenrichtwerte aus dem letzten Berichtsjahr laut Mitteilung ohne Veränderung.
Die Werte für Wohnbauland wurden durch die wenigen registrierten und qualifizierten Kaufverträge im Jahr 2022 bestätigt. Insgesamt ging die Anzahl der Kauffälle von Wohnbaugrundstücken um etwa 40 Prozent zurück.
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Dies sei der tiefste Stand für Moers seit der ersten Registrierung. Auch die Richtwerte für Gewerbeflächen, landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Flächen bleiben konstant.
Zum Stichtag 1. Januar 2023 erhöhen sich die Immobilienrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser um 3,7 Prozent. Dabei gebe es, wo möglich, eine Unterteilung in frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften sowie Reihenmittelhäuser. Bei den Eigentumswohnungen wurde eine durchschnittliche Veränderung von Plus 9,6 Prozent registriert.
Kontakt zum Gutachterausschuss
Alle Angaben des Gutachterausschusses, wie Bodenrichtwerte, Immobilienrichtwerte, Grundstücksmarktbericht, können kostenfrei im Internet unter www.boris.nrw.de eingesehen und heruntergeladen werden. Telefonisch ist die Geschäftsstelle unter 02841 / 201485 oder 201497 erreichbar.