Kamp-Lintfort. Das KulturCamp braucht eine neue Anlaufstelle. So will der Verein ein altes Moerser Festival neu beleben und einen neuen Konzertort anbieten.
Der Veranstaltungskalender des Vereins KulturCamp ist voller denn je, dennoch brennt den Vereinsvorsitzenden Frank Reinert und Rainer Henke ein Problem unter den Nägeln: Vor einer Woche ist das KulturCamp aus den bislang genutzten Räumen im ehemaligen Tagesbetriebsgebäude der Zeche Friedrich Heinrich am Zechenpark ausgezogen. „Wir sind auf der Suche nach geeigneten neuen Vereinsräumen in Kamp-Lintfort“, sagt Reinert.
Ein Teil des Inventars ist bei einem Vereinsmitglied in Hoerstgen zwischengelagert, Henke stellt beim Moerser Bildungsträger FachWerk, dessen Geschäftsführer er ist, einen Raum als Vereinsdependance zur Verfügung. Das nicht allein aus Raumnot, sondern auch, um in Moers ein zweites Standbein für den Verein zu etablieren. Schon jetzt nutzt das Kulturcamp dort Räume für Ausstellungen, denkbar sei in Zukunft auch, dort einen Künstlerstammtisch zu etablieren, so Reinert.
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Vielleicht ein Ladenlokal mit Schaufenster
Dass der Verein die Räumlichkeiten in dem denkmalgeschützten Zechengebäude nur temporär nutzen konnte, war von Beginn an klar. „Für den Anfang war das perfekt. Jetzt bräuchten wir in Kamp-Lintfort einen Raum oder Räume, die wir als Anlaufstelle, Büro, Treffpunkt und idealerweise auch für kleinere Ausstellungen nutzen können. Vielleicht ein Ladenlokal mit Schaufenster“, sagt Reinert. Der Standort Kamp-Lintfort liegt den Verantwortlichen auch deshalb am Herzen, weil die Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro hervorragend funktioniere, lobt der Vereinsvorsitzende.
Wie seit der Vereinsgründung beabsichtigt, hat sich der Aktionsradius des Vereins ausgeweitet. Erstmals wird es in diesem Jahr eine Gemeinschaftsausstellung im Stadthaus Rheinberg geben (17. April bis 12. Mai).
Und neben dem bereits bewährten Schirrhof hat der Verein auch einen neuen Konzertort aufgetan: Das „Yummy’s Yes“ des Kamp-Lintforter Gastronomen Armin Wagner auf der Ringstraße. Wagner, der früher das „Café Malaria“ auf der Moerser Straße/Ecke Bertastraße betrieb und später die „Rosa Zeiten“, führte gemeinsam mit einem Partner Mitte der 80er Jahre auch das „Maxi’s“ am Moerser Kastell.
Neue Zusammenarbeit
Zur Premiere der neuen Zusammenarbeit hat sich am 10. März ein besonderer Gast angesagt: Die US-amerikanische Jazz-, Soul- und Bluessängerin Brenda Boykin wird mit ihrer Band ab 20 Uhr im „Yes“ zu sehen und zu hören sein. Boykin wurde als Sängerin der Johnny Nocturne Band bekannt und spielte bereits auf vielen Festivals, unter anderem auf dem Monterey Jazz Festival oder dem Montreux Jazzfestival. (Karten im VVK 13,50 Euro unter www.rogschticket.de, Abendkasse 14 Euro. Das Kartenkontingent ist auf 90 beschränkt.)
Derweil steht aber erst einmal die nächste Kunstausstellung des KulturCamps an: Ab dem 25. Februar stellt Sophie Voigt-Chadeyron (SOF) im Schirrhof aus. Die Krefelder Künstlerin liebt expressive Farben, beschäftigt sich künstlerisch aber auch mit Upcycling. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 11. März.
Wer einen Raum oder Räumlichkeiten anbieten kann, kann sich per mail an mail@kultur-camp.club bei den Verantwortlichen melden.
TERMIN: KulturCamp-Vorsitzender Frank Reinert war früher selbst als Musiker dabei: Das Mamf – Moerser Amateur Musiker Festival – im Moerser Schlosshof war in den 1980er Jahren Kult in der Grafenstadt. Im November lädt das KulturCamp alle in Ehren ergrauten Mamf-Fans zu einem Wiedersehen und bringt einige der musikalischen Festival-Dauergäste wieder zusammen auf eine Bühne: „Klampf-Festival“ heißt es in lockerer Anlehnung an das Original am 10. November. Eingeplant sind bislang diese Bands: Westcoast und Blue again.