Moers. Samstag ist Tag der offenen Tür beim Berufskolleg für Technik Moers. Das neue Domizil, der Campus, ist aber nach wie vor nur teilweise nutzbar.
Noch immer ist nicht absehbar, wann der Campus Moers seiner Bestimmung übergeben werden kann. Das größte Projekt des Kreises Wesel wird einfach nicht fertig. Unterbrochene Lieferketten, Fachkräftemangel: Das ganze Repertoire dieser durchgeschüttelten Zeit macht sich hier bemerkbar, das muss auch Peter Dischhäuser zur Kenntnis nehmen.
Eigentlich sollte dieses Mal alles normal laufen am Berufskolleg für Technik Moers (BKTM), das Dischhäuser leitet. Normal wäre gewesen: Ein Tag der offenen Tür am kommenden Samstag (10 bis 14 Uhr), an dem die Besucherinnen und Besucher die schöne, neue Welt an der Repelener Straße in Moers in Gänze und bei laufendem Betrieb bewundernd anschauen können – und danach idealer Weise urteilen: „Oh ja, hier will ich gern zur Berufsschule gehen.“
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Doch daraus wird nichts, wieder einmal. Zur Verfügung steht die neue Turnhalle, das war schon beim letzten Tag der offenen Tür so. Doch auch wenn der Unterricht noch nicht auf dem neuen Campus läuft: Es gibt auch Fortschritte. So ist am Samstag neben einem umfänglichen Rahmenprogramm zum Beispiel ein Blick in die neuen Multifunktionsräume möglich. „Es ist genial im neuen Gebäude“, befindet Marion Ruddek, beim BKTM zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.
So um die 100 Quadratmeter misst einer dieser „multifunktionalen Fachklassenräume“, wie Peter Dischhäuser mit Stolz in der Stimme sagt. So kann etwa die für die Ausbildung von Kfz-Mechatronikern wichtige Beleuchtungsmessung ständig aufgebaut bleiben, und trotzdem haben alle genug Platz im Raum. Und überhaupt: „Bei der Digitalisierung hat der Kreis hervorragende Arbeit geleistet“, schwärmt Dischhäuser.
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Die digitalen Tafeln in den Klassenräumen heißen Active Panel, für die Berufsschülerinnen und -schüler gibt es 300 iPads und das WLAN reicht bis in fast jeden Winkel des Neubaus. „Das ist eine Schule, wie ich sie in NRW-Berufskollegs noch nie gesehen habe. Hier wird die Wertigkeit der beruflichen Bildung hervorgehoben“, sagt Dischhäuser. Marion Ruddek sieht das so: „Hier stehen die Schülerinnen und Schüler im Fokus, didaktisch und räumlich.“
Die Gegenwart sieht dagegen für das BKTM vergleichsweise trist aus, was nicht am in diesen Tagen oft grauen Himmel liegt. Genutzt werden zurzeit Räume im alten Gebäude, die bereits fertigen Werkstätten auf dem neuen Campus, angemietete Räume im benachbarten Handwerklichen Bildungszentrum und – seit 2020 – Container. Dischhäuser beschreibt den aktuellen Schulalltag deshalb als „zerfasert“.
Zweimal schon saß das BKTM im übertragenen Sinn auf gepackten Koffern. Erst war der Umzug für den vergangenen Sommer geplant, dann für die Herbstferien. Hat nicht geklappt, mittlerweile macht der Kreis Wesel als Bauherr nicht einmal mehr vage Angaben über einen möglichen Zeitpunkt für die Fertigstellung des Campus.
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Zusammen mit dem BKTM sollen einmal das Mercator-Berufskolleg, das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg und die Berufsfachschule für Pflege und Gesundheit des Kreises den Campus bilden. Das gemeinsame Ziel hat schon jetzt Auswirkungen, wie Dischhäuser sagt: „Die Zusammenarbeit zwischen den Berufskollegs wird immer intensiver.“ Denkbar seien etwa eine gemeinsame Ausbildungsmesse oder kollegübergreifende Projekte zur Ausbildungsvorbereitung. Dischhäuser: „Wir alle möchten hier eine möglichst passgenaue Aus- und Weiterbildung anbieten.“