Kamp-Lintfort. Die Veranstalter kündigen an: Es wird ein besinnlicher Markt ohne Rummel. Was genau Besucher von dem Weihnachtsmarkt am Kloster erwarten können.

Vor 20 Jahren ging die Schützenbruderschaft St. Josef vor der malerischen Kulisse des Klosters Kamp mit ihrem ersten Adventsmarkt an den Start. Motto: Ohne Kitsch, Kommerz und Kirmes. Seither wachsen die Besucherzahlen. So freuen sich die Brüder nach zwei Jahren Corona-Pause, dass es am Samstag und Sonntag (10. und 11. Dezember) endlich wieder losgeht. Gut 30 Hütten wurden aus ihrem Lager in Wickrath zum Klosterberg gebracht. Alles ehrenamtlich, wie es bei den Schützen Tradition ist. Und jeder Cent Gewinn fließt einem guten Zweck zu. Zur Entstehung des Marktes weiß der ehemalige Brudermeister Theo Häsel: „Es gab damals den Nussknacker-Markt in der Stadt. Der kam aber nicht gut an. Die Buden standen verstreut, der Markt war nicht sehr schön.“

Dann sei die Idee entstanden, den Markt auf den Platz vor dem Kloster zu verlegen. „Wir als Bruderschaft haben dem Plan dann trotz einiger Bedenken zugestimmt“, ergänzt der heutige Brudermeister Heinz-Gerd Bachus. Gleich beim ersten Mal seien 4600 Euro zusammengekommen, die man für die Opfer der damaligen Oder-Flut spendete.

Beliebter Adventsmarkt am Kloster Kamp in Kamp-Lintfort

Im Lauf der Jahre gewann der Adventsmarkt auf dem Klosterberg immer mehr an Beliebtheit. „In dem Jahr vor Corona waren wir allerdings an unserer Kapazitätsgrenze angekommen“, erklärt Bachus. Neben dem Betrieb auf dem Markt müssten für so viele Gäste auch logistische Dinge wie genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Gezählt habe man die Gäste bisher noch nicht.

Obwohl die Händler und Kunsthandwerker, die alle aus der Region stammten, auf ihre Gewinne verzichteten, habe keiner bisher freiwillig aufgehört, berichtet der Brudermeister. Nur wenige neue Gesichter und Stände gebe es pro Jahr. Neu auf dem Klosterberg seien in diesem Jahr vier Stände: „Ein Korbmacher demonstriert das Flecht-Handwerk. Eine Fischräucherei, eine Pralinenherstellerin und ein Betrieb mit Ware rund ums Schaf sind ebenfalls vertreten“, zählt Bachus auf.

Besinnliche Atmosphäre in Kamp-Lintfort

Auch sonst fehlt es dem Markt an nichts, was vorweihnachtliche Atmosphäre verbreiten könnte. „Nur, dass es eher ein besinnlicher Markt ohne Rummel ist“, so Bachus. Für Musik sorgten beispielsweise Musiker einer holländischen Kapelle, die sich an beiden Tagen unters Volk mischten und Weihnachtslieder spielten. Posaunenchöre hätten sich ebenfalls angesagt. „Karussells und Glitzer sucht man bei uns vergebens.“

Hunger und Durst werden durch Süßes und Herzhaftes gestillt; die Bruderschaft selbst bietet Glühwein, Reibekuchen, Kaltgetränke und Eierpunsch an. Im Rokokosaal Kloster Kamp kommt Grünkohl auf den Tisch, Kitas verkaufen selbst Gemachtes, Vereine und Verbände präsentieren sich, es gibt Schmuck, Holzdeko, Filzarbeiten, Bienenprodukte, Basteleien und Mode. Kinderschminken und Spiele warten auf die Jüngsten.