Kamp-Lintfort. Nach intensiven Diskussionen um die „10+1 Bäume“-Aktion hat der Integrationsrat der Stadt Kamp-Lintfort ein überarbeitetes Konzept vorgestellt.

Einstimmig wurde am Dienstagnachmittag im Kamp-Lintforter Rathaus für den neuen Beschlussentwurf der Pflanzung von Gedenkbäumen für Opfer rechtsextremer Taten gestimmt. Zuvor hatte es in der Politik Diskussionen um das Vorhaben gegeben, in dessen Rahmen ursprünglich „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“ geplant waren.

Inzwischen hat der Integrationsrat der Stadt Kamp-Lintfort auf Grundlage der Debatte einen überarbeiteten Beschlussentwurf vorgestellt. Dieser sieht nun „Vier Bäumen zum Gedenken und zur Mahnung“ auf dem Karl-Flügel-Platz vor dem Rathaus vor. Im Zuge der Integrationsratssitzung stimmten alle anwesenden Ratsmitglieder für das neue Konzept. „Die Diskussion hat die Notwendigkeit der Aktion verstärkt und umso mehr verdeutlicht, wie wichtig eine offene Kommunikation ist“, sagte Hüseyin Semiz, Vorsitzender des Integrationsrats, vor der Abstimmung.

Noch in diesem Winter sollen die vier Eichen an der großen Rasenfläche auf dem Karl-Flügel-Platzeingepflanzt werden – eine an jeder Ecke. Die langlebigen Eichen als Symbol des Lebens und der Freiheit sollen dabei die Ablehnung der Stadt gegenüber jeglicher Form von Gewalt und Terror symbolisieren, heißt es in dem Beschlussentwurf. Darauf soll auch die geplante Bodentafel am Rand der Rasenfläche hinweisen.

Finanzierung wahrscheinlich ohne Fördergelder

Die Kosten für die Pflanzung und jahrelange Bewässerung der Bäume belaufen sich laut Angaben des Stadt Kamp-Lintfort auf bis zu 25.000 Euro pro Baum. Finanziert werden soll dies mit dem Budget des Grünflächenamtes für Baumpflanzungen.

Eine Beantragung von Fördermitteln werde angestrebt, sei allerdings derzeit wenig erfolgversprechend, erklärte Martin Notthoff, Kämmerer und Beigeordneter der Stadt Kamp-Lintfort. „Wir haben bei den zuständigen Fachministerien nachgefragt, doch es gibt aktuell kein entsprechendes Förderprogramm“, erläuterte Notthoff die Hintergründe.

Weitere Anträge zu stellen, würde den Prozess demnach nur in die Länge ziehen. Dabei sei es laut Notthoff wichtig, die Eichen so schnell wie möglich zu pflanzen. Dies dürfe sich nicht bis in den Frühling schieben, da die Eiche bei einem kühlen und feuchten Klima am besten wachsen könne, hieß es weiter. Das Projekt müsse daher wahrscheinlich ohne Fördermittel laufen.