Moers. Die Jecken feiern in Moers ausgelassen den Auftakt der Karnevalssession 2022/23. Warum Prinz Manni I. zu einer teuren Lokalrunde verdonnert wurde.

Et jeht wieder los. Wenn die KGK Moers zum Feiern ruft, dann wird nicht nur der Saal voll. Dann wird es auch eng auf der Bühne. Denn die Delegationen der 22 Vereine, die unter dem Dachverband Kulturausschuss Grafschafter Karneval zu finden sind, dürfen sich an einem solchen Tag wie Samstag, dem 12.11.2022 präsentieren. Bunt und feierfreudig ging’s wieder zu auf dem Parkett des Karnevals, dem Kulturzentrum Rheinkamp.

Das Motto – passend gewählt zur aktuellen Session. „Durch die Grafschaft mit Herz und Schwung, der KGK wird 66 Jahre jung“. Viel zu tun hatte Präsident Hans Kitzhofer, um alle Närrinnen und Narren zu begrüßen. Einige Kinder der Tanzgarde, mit hübscher Hochsteckfrisur und schwarz-weißen Kostümen, hielt es während der Begrüßungsstunde kaum auf den Plätzen, so aufgeregt waren sie. Zu begrüßen hatte der Präsident ausgesprochen viele. Natürlich auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der sich wie immer – unglaublich locker und gekonnt – die Narrenkappe aufsetzen ließ und „sein“ Volk von erhöhter Position begrüßte. „Jetzt wisst ihr auch, dass der Bürgermeister einen an der Mütze hat“, witzelte er und brachte ein Überraschungsgeschenk in Form eines Briefumschlags mit Geld mit. Sehr zur Freude des KGK.

Warum Bürgermeister Chrisoph Fleischhauer einen an der Mütze hat

In seinem Vorwort zur Auftaktfeier hatte er dem KGK gehuldigt und warme Worte gefunden. „Was mich besonders freut, ist die Arbeit über die Stadtgrenzen hinaus. Hier steht nicht nur Moers im Fokus, sondern der Niederrhein und die Nachbarstadt Duisburg. Ich bin mir sicher, wenn es den KGK nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.“ Fleischhauer dankte schon im Vorfeld dem großen ehrenamtlichen Engagement. „Ohne Sie und euch wäre der Karneval am linken Niederrhein ein Stück ärmer.“ Wüsste man es nicht besser, man würde den 57-Jährigen für ein Vollmitglied des KGK halten, so professionell agiert er auf der Bühne. Mit entsprechendem Applaus wurden seine Worte dann auch vom Publikum honoriert.

Die Narren ließen sich zum Schunkeln nicht lange bitten. Sobald die ersten Karnevalstöne erklangen, bebte der Saal. Bund, locker und lustig ging es zu. Nachvollziehbar hungrig nach ausgelassener Freude waren die über 350 Karnevalisten. Schließlich fiel auch die Session im vergangenen Jahr wegen Corona fast komplett ins Wasser. Erst ein Auftakt unter strengen Auflagen und dann das komplette Aus. Da „blutet das Herz“ jedes Narren. Aber, es kann ja nur besser werden.

Zu dumm, wenn dem Prinzen der Pallmann abhanden kommt

Mit auf der Bühne stand in diesem Jahr auch das Kinderprinzenpaar Prinz Nizam I und Prinzessin Cindy I. Sie sollen nicht zu kurz kommen in der Session und bekannt werden. So standen die beiden ganz weiß-blau in vorderster Reihe und durften sogar einige Worte mit auf den karnevalistischen Weg geben. Proklamiert werden sie allerdings erst Ende dieses Monats.

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„Pech“ hatte Prinz Manni I., der mit Prinzessin Bea I. für zwei Jahre im Amt ist. Er vergaß sein Zepter am Tisch. Kein Wunder, dass ihm in der Folge der Pallmann geklaut wurde. Das bedeutete für ihn: Eine teure Runde ausgeben. Aber so glücklich wie er auf der Bühne stand, dürfte ihn das nicht wirklich gestört haben. Denn, dass die Vereine nur darauf lauern, den Pallmann zu klauen, ist ja bekannt.

Nach der langen Begrüßung der verschiedenen Vereine und der Ordensverleihung ging es dann schwungvoll mit unterschiedlichen Tanzgarden auf der Bühne weiter. Karneval in der Session 2022/2023 ist ein echter Befreiungsschlag. Endlich jeht es wieder los.