Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort stellt die Weichen für die Zukunft. Erstmals plant die Stadt ein Wohnprojekt, bei dem Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spielt.

Wie kann Kamp-Lintfort in den kommenden zwei Jahrzehnten die Weichen für eine nachhaltige, umweltgerechte und zukunftsfähige Stadt stellen? Unter dem Motto „Kamp-Lintfort 2040“ stellte Joachim Sterl vom Dortmunder Büro post welters + partner am Dienstag in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vor, wie der Flächennutzungsplan (FNP) der Hochschulstadt in den nächsten zwei bis drei Jahren neu aufgestellt werden kann.

„Kernthema ist – wo wollen wir hin?“, brachte es Bürgermeister Christoph Landscheidt vorab auf den Punkt. Er machte deutlich, dass in diesem Prozess auch Themen, die nicht flächenbezogen sind, diskutiert werden sollen. Rund 300.000 Euro lässt sich die Stadt die Unterstützung bei der Neuaufstellung des FNP kosten.

Lösungen vorstellen

Welche Siedlungsbereiche sind überaltert, welche Baublöcke können nachverdichtet werden, wo gibt es Standorte für Windenergie oder Freiflächen für Photovoltaikanlagen, welche Rolle spielen Verkehr und Mobilität und welche Anforderungen gibt es an Freiräume?

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Diesen Fragen wird das Planungsbüro auch mit Hilfe weiterer Fachgutachten in den nächsten Monaten auf den Grund gehen und der Stadt Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Nach den bereits begonnenen Vorarbeiten soll Anfang nächsten Jahres ein sogenannter „Runder Tisch Politik“ tagen.

In einem Fachforum mit „lokalen Experten“ soll anschließend weiter beraten werden, in einem nächsten Schritt werden die Bürgerinnen und Bürger in einer Planungswerkstatt mit eingebunden.

Thema Nachhaltigkeit

Dass der Klimaschutz bei all dem eine wichtige Rolle spielen wird, steht bereits fest. Nachhaltigkeit ist aber auch schon bei einem der nächsten Wohnprojekte in Kamp-Lintfort ein großes Thema: Das im Niersenbruch geplante Neubaugebiet mit etwa 200 Wohneinheiten soll ein besonders nachhaltiges und ressourcenschonendes Wohngebiet werden. Planungsamtsleiterin Monika Fraling stellte den Stand der Rahmenplanung in der Sitzung vor – und erntete dafür parteiübergreifend großes Lob. Unter anderem denkt die Stadt auch darüber nach, zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen und/oder Dachbegrünung verbindlich festzulegen.

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Erstmals gehe die Stadt in dieser Art und Weise ein Bauprojekt an, machte Bürgermeister Landscheidt deutlich. Wenn es auch vielleicht nicht die erste Klimasiedlung im Kreis sein werde, so wolle man doch „Machbares“ hier versuchen. Eines der zentralen Themen dieses Bauprojektes werde die Energieversorgung sein.