Kamp-Lintfort. Bürger sehen in Bahnhof einen Schritt in eine klimafreundlichere Zukunft. Die Stadt gibt einen Zwischenstand, was die Planungen angeht.

„Bislang sind wir mit dem Fortschritt sehr zufrieden“, lautet ein Zwischenfazit von Stadtsprecherin Sarah Krams zum Bahnhofsausbau in Kamp-Lintfort. Alle Teilmaßnahmen seien angestoßen worden. Nach der Übergabe des Zuwendungsbescheides und den damit verbundenen Fördermitteln sei die Niederrheinbahn GmbH jetzt handlungsfähig. Aktuell würden die Planungen zu den einzelnen Teilmaßnahmen präzisiert.

Derzeit liege das Hauptaugenmerk auf den Planungen zum Gleisbogen am Bahnhof Rheinkamp, den Brückenprüfungen und der Planung des Bahnhofs in Kamp-Lintfort. „Wenn die Planungen weiter fortgeschritten sind, können die erforderlichen Genehmigungsverfahren angegangen werden“, teilt die Stadtsprecherin auf Anfrage mit. Konkrete Baumaßnahmen seien dann für 2025 und vor allem für die erste Jahreshälfte 2026 geplant. Ab diesem Jahr soll auch dann der Bahnhof eröffnet werden. Einen verbindlichen Zeitpunkt wollte die Stadt auf Nachfrage nicht nennen. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um verbindliche Aussagen zu treffen“, heißt es.

Die Verwaltung der Stadt Kamp-Lintfort wünscht sich gastronomisches Angebot

Genauer werden sollen auch in den kommenden Monaten noch die Planungen, wie der Bahnhof später einmal aussehen soll. Die Überschrift der Vorentwurfsplanung steht jedoch: Bahnhof im Park (wir berichteten). „Wir möchten einen funktionierenden Bahnhof als verkehrsfunktionale Drehscheibe in den bestehenden Park und das umliegende Stadtgefüge wie die Innenstadt und die Hochschule integrieren“, führt Krams aus. Aus städtischer Perspektive sei ein gastronomisches Angebot, wie ein Kiosk oder ein Geschäft für Reisebedarf „durchaus gewünscht und werde in den Planungen berücksichtigt“.

Zur Landesgartenschau im Jahr 2020 gab es bereits einen Haltepunkt für die Bahn in Kamp-Lintfort.
Zur Landesgartenschau im Jahr 2020 gab es bereits einen Haltepunkt für die Bahn in Kamp-Lintfort. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Jedoch weist Krams auch darauf hin: „Aufgrund der Eigentumssituation kann die Stadt dies allerdings nicht abschließend beeinflussen. Voraussetzung hierfür wäre ein persönliches Interesse und Investment seitens der Eigentümer.“ Herausforderungen würden sicherlich auch noch bei Detailfragen zur Überführung in den Bahnhofsbereich Rheinkamp aufkommen, wo die DB Netz AG bereits mit den Planungen zur Digitalisierung der Stellwerkstechnik begonnen hat, meint Krams.

Bürger freuen sich auf den Bahnhof in Kamp-Lintfort

Die Bürgerinnen und Bürger in Kamp-Lintfort blicken ihrem Bahnhof bereits mit Vorfreude entgegen. „Das ist ein Schritt in eine klimafreundlich gestaltete Zukunft, weg vom Personen-Individualverkehr. Das ist super“, betont Lukas Küster. Er erhoffe sich durch die Anbindung außerdem mehr Besucher aus umliegenden Städten, die zum Einkaufen oder um das Kalisto zu besuchen in die Stadt kommen. „Mit der Anbindung an den Hauptbahnhof Duisburg ist es uns ebenfalls möglich, mit nur einem Umstieg durch ganz Deutschland oder in angrenzende Nachbarländer zu reisen.“

Das hat auch Angela Nesbach vor. Sie möchte den Bahnanschluss für Fahrten in die Niederlande, nach Köln und Düsseldorf nutzen „oder aber auch für Radtouren, indem man die Räder im Zug mitnimmt und einfach mal woanders die Tour beginnt.“ Nesbach freue sich aber auch für die Studenten und Berufspendler der Stadt. „Endlich bekommt unsere Hochschulstadt einen Bahnanschluss. Der macht den Wohnort noch attraktiver.“