Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. Trotz Energie- und Gaskrise sollen Weihnachtsmärkte in Moers und Umgebung stattfinden. Wie Veranstalter sparen wollen und was Besucher erwartet.
Überall glitzern Lichterketten, an kleinen Hütten oder geschmückten Tannenbäumen. Der Duft von Glühwein und Crêpes liegt in der Luft liegt, im Hintergrund laufen bekannte Weihnachtslieder: Nach coronabedingten Ausfällen der Weihnachtsmärkte ist die Vorfreude auf die Veranstaltungen im Advent groß. Doch auch 2022 haben die Initiatoren mit Krisen zu kämpfen. Schließlich haben Lichter, Hütten und Essensstände hohen Energie- und Stromverbrauch, in Zeiten stark gestiegener Preise.
Die Stadt Kamp-Lintfort nutzt für die Geländebeleuchtung auf dem Weihnachtsmarkt im Zechenpark ausschließlich LED-Strahler, wie Susanne Toussaint, Stadtmitarbeiterin und Mitorganisatorin, mitteilt. 2021 habe die Verwaltung den Hüttenbetreibern geraten, nach Möglichkeit LED zu nutzen.
Ein Weihnachts- und ein Adventsmarkt in Kamp-Lintfort
Der Weihnachtsmarkt am ersten und zweiten Adventswochenende werde geplant wie im vergangenen Jahr. Zu den Besonderheiten in diesem Jahr wollte Toussaint noch nichts verraten. Diese würden erst Anfang November bekannt gegeben. „Die Hütten haben wir bereits vergeben. Hier suchen wir nur noch ein paar Gastrostände.“
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Die Buden kommen von der St.-Josef-Schützenbruderschaft Kloster Kamp, die auch den Adventsmarkt am Kloster am dritten Adventswochenende, 10. und 11. Dezember, organisiert. 30 weihnachtlich geschmückte Hütten locken unter dem Motto „Alles, aber kein kommerzieller Vertrieb“ Besucherinnen und Besucher auf den Abteiplatz. „Sicherlich fragen viele, ob man in Zeiten der Energiekrise überhaupt noch so etwas veranstalten kann“, sagt Heinz-Gerd Bachus, Brudermeister der Schützen. Schließlich würde ein Wochenende Adventsmarkt vergleichsweise so viel Energie verbrauchen, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in einem Jahr. Zielsetzung für den diesjährigen Adventsmarkt sei deshalb eine Halbierung der Energiekosten.
Um dies umsetzen zu können, seien alle Beleuchtungen auf LED umgestellt und sogenannte Stolperfallen werden mit Reflektoren versehen, um Strom zu sparen. „Nicht zuletzt kommen Kerzen und Fackeln zum Einsatz, die nicht nur Illumination, sondern auch Licht spenden“, berichtet Bachus. „In Zeiten von Krieg, Wirtschafts- und Energiekrisen, Ungewissheiten und auch Ängsten möchten wir ein Stück Geborgenheit und Wärme, Nähe und Vertrautheit geben“, begründet er die Entscheidung, den Weihnachtsmarkt trotz der Krisen in der Welt stattfinden zu lassen.
Neukirchen-Vluyn: Adventsmarkt im Dorf Neukirchen
Auch im Dorf Neukirchen soll es einen Adventsmarkt geben. Dieser findet am 26. November von 11 bis 20 Uhr statt. „Allein durch diese Dauer sind die Beleuchtungszeiten eingeschränkt, auf LED-Material wird Wert gelegt“, teilt Stadtsprecherin Sabrina Daubenspeck mit. Inhaltlich sei es ein Markt „abseits von Kommerz, stattdessen wird Selbstgemachtes und Handwerk, Bastelarbeiten und Genähtes angeboten“.
Waren aus fairem Handel finden sich neben Schokobrunnen und Plätzchen, Drechselarbeiten und selbst gemachte Karten neben Spielzeug aus Holz und Likören. In der Dorfkirche lädt ein abwechslungsreiches Programm aus weihnachtlichen und populären Liedern zum Zuhören ein. „Gaumenschmaus versprechen Grillwürstchen, Waffeln, Galettes, Eintopf und natürlich Glühwein“ verspricht Daubenspeck. Nachmittags besucht der Weihnachtsmann den Markt und hält süße Überraschungen für junge Besucher bereit.
Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt in Moers „laufen auf Hochtouren“
Auch die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt in Moers „laufen auf Hochtouren“, teilt Michael Birr, Geschäftsführer Moers Marketing, mit. Stattfinden soll er vom 17. November bis 22. Dezember. Besucher erwarte eine „Mischung aus Kunsthandwerk, Glühweinverkauf, Schlittschuhbahn und vielen Geschenkangeboten in wechselnden Flexi-Hütten sowie ein abwechslungsreiches Speisenangebot“, zählt Birr auf. Gäste können sich auf ein großes Festzelt und ein historisches Riesenrad „über 100 Jahre alt aus Holz mit Salzwasserantrieb“ freuen.
Zudem werde der 3,50 Meter große Bruno, ein Märchenbaum, deutsche Märchen vorlesen. Der Weihnachtsmarkt findet „vollumfänglich statt, wie in den Vorjahren auch“, sagt Birr. Allerdings verzichte Moers Marketing aus Kostengründen auf die LED-Programmwand. „Die Eisbahn wurde schon vor einigen Jahren auf Hartplastikplatten umgestellt“, ergänzt er.
Der „vielleicht kleinste Weihnachtsmarkt am Niederrhein“
Zum „vielleicht kleinsten Weihnachtsmarkt am Niederrhein“ lädt der Verein Repelen aktiv am 26. November ein. Besucherinnen und Besucher erwarten Bastelarbeiten, „die es sonst nirgends zu kaufen gibt, denn alles wurde von den Repelener Vereinen und Einrichtungen mit viel Liebe und Blick für das Schöne selbst herstellt“, heißt es auf der Internetseite von Repelen aktiv. Höhepunkt des Nachmittags sei das gemeinsame Singen von Advents- und Weihnachtsliedern open air am Musikpavillon ab 17 Uhr, schreibt der Verein. „Für diejenigen, die textunsicher sind, werden Liedblätter verteilt, damit sich jeder Besucher auf das bevorstehende Fest einstimmen kann“