Am Niederrhein. Ein großes Jubiläum wird bereits im November gefeiert, das andere im Januar 2023. Das liebe Geld spielt bei der Planung auch eine wichtige Rolle.

Auf eine Session ohne Probleme hoffen die Karnevalisten in der Region. Einige von ihnen feiern diesmal närrische Jubiläen. Wie der Kulturausschuss Grafschafter Karneval Moers (KGK-Moers), Dachverband für 25 angeschlossene Vereine bis nach Kamp-Lintfort und Homberg/Rheinhausen. Er begeht sein 66-Jähriges mit einer großen Feier für jedermann am 12. November im Kulturzentrum Rheinkamp, bei der gleichzeitig das Hoppeditzerwachen stattfindet. In Kamp-Lintfort könnte es Schwierigkeiten geben.

KGK-Präsident Hans Kitzhofer gibt sich zuversichtlich: „Wir rechnen nicht mit Absagen seitens der Behörden und bereiten uns auf einen normalen Karneval vor.“ Das Prinzenpaar habe im letzten Jahr durch Corona arg leiden müssen. Unter anderem, weil der Nelkensamstagszug ausfallen musste. „Daher werden Bea I. und Manni I. uns auch durch die aktuelle Session führen.“

Und: „Der Nelkensamstagszug ist fest terminiert.“ Anmeldungen dafür würden angenommen. Auch der Möhnensturm solle wieder stattfinden. Veranstaltungen des KGK wie die Prinzen- und Jugendprinzenproklamation sowie der Prinzenempfang und die Wagenweihe sollten – wie in alten Zeiten – über die Bühne gehen.

„Wir werden uns aber selbstverständlich streng an eventuelle Corona-Vorschriften halten“, unterstreicht Kitzhofer. Bereits am 19. Oktober steige die Kindersitzung mit Proklamation des Jugendpaares im Kulturzentrum Rheinkamp.

Das ist die aktuelle Situation in Kamp-Lintfort

Der Kamp-Lintforter Karnevalverein (KKV) will, wie Vizepräsident Thomas Stein berichtet, die Session „hoffentlich vernünftig über die Bühne bekommen“. „Die Nachfrage nach Karten ist rege. Alle sind froh, dass sie endlich wieder Karneval feiern können.“ Einen Rosenmontagszug in der Stadt gebe es nicht, weil dieses Jahr turnusmäßig Rheinberg damit an der Reihe sei.

Wichtige Daten: Am 15. Januar feiere der KKV sein 44-jähriges Bestehen mit einem Programm in der Stadthalle. Bereits am 19. November steige die Prinzenproklamation mit Frank I. und Nicole II. im Josef-Jeurgens-Haus.

Dass der Festausschuss Kamp-Lintforter Karneval, der für den Straßenkarneval zuständig ist, kurz vor der Auflösung stehe, will Präsident Bernd Großauer weder bestätigen oder dementieren. Eingeweihte wollen wissen, dass es Probleme gebe. Großauer: „Dazu gibt es noch nichts zu sagen. Am 26. Oktober ist Jahreshauptversammlung, dann wissen wir alle mehr. Der Zug ist diesmal ohnehin in Rheinberg.“

Risiko beim Sitzungskarneval in Neukirchen-Vluyn

Etwas vorsichtig ist Jörg Thiem, Präsident der Neukirchen Vlü-Ka-Ge, was den Sitzungskarneval angeht. „Wir wissen nicht, was finanziell auf uns alle zukommt“, gibt er zu bedenken. Bekanntlich arbeite man mit den Blau-Weißen Funken bereits zusammen, was den Straßenkarneval angehe. „Möhnensturm und Rosenmontagszug werden rollen. Beim Sitzungskarneval gehen wir aber womöglich ein Risiko ein“, stellt der Präsident fest.

Man stelle bei Veranstaltungen fest, dass die Leute wieder feiern wollten, so Thiem weiter. „Aber ob das Geld dafür im Februar noch da ist, ist fraglich.“ Die Vereine seien jedoch auf die Sitzungen angewiesen. „Sonst laufen uns die Mitglieder weg. Wofür sollen die Kinder das ganze Jahr proben und die Erwachsenen Beiträge zahlen?“ fragt der Präsident. Doch habe man diesmal wieder alle Sitzungen geplant wie vor Corona.

Und so kommen die Närrinnen und Narren an die Karten

Der Sessionsstart sei diesmal am 12. November mit dem Hoppeditzerwachen für jedermann auf dem Leineweberplatz. Bereits am 11. November rufe die Vlü-Ka-Ge zur großen Ordensverleihung ins Viva-Eventhaus. „Das Virus wird diesmal hoffentlich kein Problem mehr sein.“

Karten für die Veranstaltungen beim Kulturausschuss Grafschafter Karneval (18 Euro) gibt es ab sofort unter anderem bei Hans Kitzhofer (0172 933 16 12). Tickets für die Sitzungen des Kamp-Lintforter Karnevalvereins (23 bzw. 25 Euro) sind ab 23. Oktober im Vereinsheim an der Moerser Straße 349 erhältlich. Die Vlü-Ka-Ge verkauft ihre Karten (20 bis 25 Euro) im Internet sowie im Viva-Haus (ehemals Hirschel).