Moers. Räder in der Luft? Rückwärtssalto? Sprünge mit dem Fahrrad? Das war nicht alles, was jetzt am Moerser Schloss an Kunststücken zu sehen war.

Mitten im Grünen schossen am Freitagabend auf dem Schlossplatz Fahrräder hervor. Normal, weil dort oft Fahrradfahrer unterwegs sind? Fast, denn es waren besondere Zweiräder, die sich ihren Weg vor der historischen Kulisse des Moerser Schlosses bahnten. „360 (G)RAD – Das Trendsportevent in Moers“ lautete das passende Motto, unter dem das Jugendzentrum „Die Box“ des Caritasverbandes Moers-Xanten und das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Moers eingeladen hatten.

Mit dickbereiften Mountainbikes, kleineren Dirtbikes für Outdoorstrecken und wendigen, kleineren BMX-Rädern, die insbesondere für Straßentricks geeignet sind, ging’s drei Stunden lang hoch hinaus. Mitmachen konnte, wer mindestens 14 Jahre alt war.

Echte Hingucker.
Echte Hingucker. © FFS | Volker Herold

„Durch unsere Kinder- und Jugendarbeit haben wir viel Kontakt zur Bikeszene, haben letztes Jahr die Dirtbikeanlage im Park mit Jugendlichen umgestaltet, den Skillz Jam im Juni veranstaltet und nach großer Resonanz entschieden, eine Talentshow größer aufzuziehen“, erklärte Sozialpädagogin Jana Willinghöfer vom Jugendzentrum „Die Box“.

Vier Wochen lang planten die Organisatoren, nahmen Kontakt zur Dortmunder Bikeschule auf, die Rampe und Luftkissen bereitstellte.

„Die Resonanz ist großartig, es sind um die 30 Fahrer, die ihr Talent zeigen“, freute sich Mark Bochnig-Mathieu vom Kinder- und Jugendbüro. Auch Frauen machen mit: „Die Szene ist voller Frauen, die gerne Bike fahren.“

Gleich zu Beginn legte DJ Kate Boss live Musik auf, die Energie verbreitete. Am Duisburger Foodtruck „Mac by Mölle“ gab’s mit leckeren Pastagerichten eine Stärkung. Hunderte neugierige Besucher versammelten sich und feuerten die Radsportler an.

Ein Luftkissen mit Rampe war für den Airbagjump aufgebaut. Dabei rasten die Radtalente über eine Rampe wagemutig hoch bis an die Spitze, drehten sich atemberaubend um ihre gesamte Achse und düsten auf zwei Rädern hinunter. Teils ohne Hände am Lenker, teils im freien Stand unmittelbar neben dem Bike in den Händen posten die Fahrer mit sichtlich Spaß.

Im Verletzungsfalle halfen Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes. „Schutzhelm und Schoner sind wichtig“, sagte ein Jugendlicher, der sich für einen Rückwärtssalto bereitmachte. Mitgemacht hat auch Vincent Weber: „Ich fahre seit zweieinhalb Jahren Dirtbike“, sagte der 16-Jährige. „Aus Neugier bin ich auf dem normalen Straßenrad im Wald über Hindernisse gesprungen und habe gleichgesinnte Fahrer kennengelernt.“

Aus dem Straßenrad wurde ein Dirtbike, aus dem Hindernis Downhill, also den Berg inmitten der Natur hinunter. Dass Vincent seine Tricks präsentieren konnte? „Finde ich toll und bin gern wieder dabei.“ Neben dem umjubelten Sportevent gestalteten die Moerser Jugendzentren ein Rahmenprogramm mit Kickern, Spielkonsolen und Sitzecken. Baldige Wiederholung? Sehr erwünscht.