Kamp-Lintfort. Vogelschießen der St. Michael Bruderschaft und Saalhoffer Herbst, das bringt die Leute auf die Beine. Obendrein gab es was Besonderes zu feiern.
Schon von Weitem wird klar, dass in Saalhoff in Kamp-Lintfort besondere Zeiten anstehen: Eine dicke „500“ prangt unübersehbar an einer Strohburg am Straßenrand. Dieses Jubiläum feiert in diesem Jahr die St. Michael Schützenbruderschaft 1520 – und das mit zwei Jahren Verspätung.
Beginn der Feierlichkeiten in diesem Monat war das Vogel- und Kaiserschießen am Samstag im Rahmen des Saalhoffer Herbstes. „So bekommen wir mehr Gäste für das Vogelschießen“, freut sich Christoph Brambosch, Erster Brudermeister, über die Anwesenheit der etwa zehn Aussteller, die hier kostenlos ihre Waren präsentieren können. Darunter waren Schmuck, vor Ort geflochtene Körbe, Spezialitäten vom Pottbeckershof wie etwa Schafswurst. Am Stand von Ludgera Fährmann-Koch aus Xanten gab es unter anderem aus alten Fahrradschläuchen hergestellte Futterbeutel oder Portemonnaies aus alten Lkw-Planen.
Ein Zelt für zwei Schützenvereine
Im Festzelt, das sich die St. Michael Schützenbruderschaft mit dem Schützenverein Eintracht Altfeld-Saalhoff im jährlichen Wechsel teilt, herrscht von Beginn an reges Treiben. „Seit 2000 feiern wir gemeinsam. Das ist eine gute Zusammenarbeit“, freut sich Dieter Dormann, der als Erster Brudermeister im April von Christoph Brambosch abgelöst wurde. Dieser fügt hinzu: „Wir veranstalten das Königsschießen abwechselnd. Die jeweils anderen kümmern sich um die Bewirtung, damit die einen in Ruhe feiern können“, erläutert Brambosch das Prozedere. Der König der St. Michale Schützenbruderschaft sei jetzt seit vier Jahren im Amt – wegen Corona war ein neues Königsschießen bis dahin nicht möglich.
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Neben Ermittlung des Königs ging es anlässlich des Jubiläums auch zum Kaiserschießen. „Hierbei dürfen nur die alten, noch lebenden Könige teilnehmen.“, erklärt Dieter Dormann die Besonderheit des alle 25 Jahre stattfindenden Events. Ihm ist allerdings auch klar, dass dies alles nicht ginge ohne die gute Jugendarbeit der Bruderschaft. Von den etwa 390 Mitgliedern seien 80 Jungschützen. Auch der neue Vorstand besteht ausschließlich aus Eigengewächsen. Zur erfolgreichen Jugendarbeit seiner Bruderschaft hat er auch eine klare Meinung: „Ein Verein, der keine Jugend hat, hat sich selbst aufgegeben.“
Viele Angebote für die Kleinen
Damit dies in Saalhoff nicht passiert gibt es viele Angebote für die Kleinen. Unter anderem wird neben dem erwachsenen Schützenkönig und -kaiser auch ein Kinderschützenkönigspaar ermittelt, das beim Schützenfest in zwei Wochen gleichzeitig gekrönt wird. Dazu werde parallel das Bezirksbundesfest ausgerichtet. Aus dem Bezirk Moers werden die 30 Bruderschaften mit Abordnungen den Jubiläumsfeierlichkeiten beiwohnen, deren Höhepunkt der große Zapfenstreich sein wird.
Nächste Woche steht bereits das Kinderfest an, das traditionell zwischen den beiden Festwochenenden gefeiert wird. „Das hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt“, blickt Christoph Brambosch voller Vorfreude auf die nächsten Termine.
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