Neukirchen-Vluyn. Um den Kiesabbau in Neukirchen-Vluyn zu verhindern, ruft die Initiative ‘Das Pinke Kreuz’ wieder zu Mahnwachen auf. Die Kritik am RVR ist scharf.
Die Bürgerinitiative (BI) gegen den Kiesabbau, das Pinke Kreuz, reagiert mit scharfer Kritik auf den Versuch des Regionalverbandes Ruhr (RVR), die dritte Offenlage des Regionalplans voranzutreiben. Unter der Überschrift „Die Kiesbedrohung ist zurück“ ruft die BI schon für den kommenden Sonntag zur Mahnwache auf dem „Hof Noltanien“auf.
Überrascht, verwundert und erschüttert habe man feststellen müssen, dass der RVR die über 7000 Stimmen der Bürgerinnen und Bürger sowie das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes (OVG) Münster zwar erhalten, aber „ganz offensichtlich nicht verstanden“ habe,schreibt das Pinke Kreuz in einer Pressemitteilung. Anders sei schwerlich zu erklären, dass jetzt in sonst ungekannter Geschwindigkeit die dritte Offenlage des Regionalplans vorangetrieben werden solle. „Die Zeichen der Zeit nach Nachhaltigkeit, Fortschritt und Veränderung ignorierend, verstößt der RVR mit diesem Vorgehen gegen jeden politischen Auftrag und alle Prinzipien von Ethik, Moral und demokratischer Teilhabe“, heißt es in der Erklärung. Mehr noch. Der RVR verstoße gegen einen „tief verwurzelten sozialen Vertrag“, nach dem die Wähler darauf vertrauten, dass diejenigen sie im Falle von Bedrohung schützen, die gewählt werden. Tatsächlich zerstöre der RVR den Niederrhein „willentlich und vorsätzlich aus niederen Gründen“, so die Pressemitteilung.
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Das Pinke Kreuz werde weiter lauten, öffentlichen, friedlichen Protest organisieren und vorantreiben. Man begrüße jeden Dialog zum Kiesabbau im Rahmen der sonntäglichen Mahnwachen, die wieder aufgenommen werden sollen. Die nächsten Termine sind der 11., 18. und 25. September, jeweils von 15 bis 17 Uhr auf Noltanien an der Boschheidestraße 52.
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Der RVR hatte sich, wie berichtet, zuletzt vom Planungsausschuss die Legitimation einholen wollen, um die dritte Offenlage des Regionalplans voranzutreiben. Die Politik lehnte das jedoch ab, weil sie noch nicht wusste, was die zweite Offenlage ergeben hatte und was genau die dritte enthält. Alles steht und fällt nun mit der RVR-Verbandsversammlung am 23. September, die die dritte Offenlage beschließen könnte.