Moers. Die Europäische Arzneimittelbehörde hat die Omikron-Impfstoffe zugelassen. Bald sollen sie auch in Moers verimpft werden.
Mit der Zulassung der Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind, ist nun sicher, was Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereits am Montag auf der Online-Plattform Twitter schrieb: „Die neuen Impfstoffe kommen, Auslieferung wahrscheinlich 5. September.“ Werden dann auch schon erste Dosen in Moers verfügbar sein?
„Ich rechne mit den ersten Impfdosen in der dritten Septemberwoche, bei den Apotheken zu bestellen sind sie jetzt schon“, sagt der Moerser Facharzt für Pneumologie und Allergologie Dr. Sebastian Bartsch. Er impft bereits seit Beginn der Impfkampagne in seiner Praxis gegen das Coronavirus. Er „erwarte freudig“ den modifizierten Impfstoff, den er „natürlich“ auch in seiner Praxis verimpfe. Bis zu 240 Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer könnten Praxen in ihrer ersten Bestellung bis zum 6. September anfordern. Für Moderna gebe es derzeit keine Höchstbestellmenge.
Moerser Arzt: Modifizierter Impfstoff kann lediglich zur Auffrischung verabreicht werden
„Wichtig ist noch zu sagen, dass der modifizierte Impfstoff lediglich zur Auffrischung verabreicht werden darf“, betont der Facharzt. Eine klare Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), wer sich mit den neuen Vakzinen impfen lassen soll, gibt es derzeit noch nicht. „Eine Grundimmunisierung ist mit ihm nicht möglich.“ Hier müsste auf die altbewährten Impfstoffe zurückgegriffen werden, die jedoch noch „in großer Anzahl in unseren Kühlschränken verweilen“.
Deutlich früher als Bartsch plant Dr. Martin Tschuck von der Moerser Facharztpraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie den angepassten Impfstoff in seiner Praxis zu verimpfen. Er schätze, dass bereits „ab der nächsten Woche“ ersten Dosen des neuen Impfstoffs bei ihm in der Praxis eintreffen werden. Mit einem großen Ansturm rechnen beide Ärzte jedoch nicht. „Ich sehe bereits seit Monaten eine zunehmende Impfmüdigkeit mit zurückgehenden Impfzahlen“, sagt Bartsch.
Kreis Wesel schließt erneute Einrichtung eines Impfzentrums in Moers aus
Das ist auch der Grund, weshalb der Kreis Wesel die erneute Einrichtung eines Impfzentrums in Moers ausschließt, teilt Kreissprecherin Anja Schulte auf Anfrage mit. Derzeit könne der Kreis das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an dem Impfstoff noch nicht abschätzen. „Viele haben gerade erst eine Impfung durchgemacht. Wir rechnen erst einmal nicht damit, dass der Andrang so groß wird wie bei der ersten Impfung“, lautet die Einschätzung der Kreissprecherin. Sollte jedoch wiedererwartend der Run auf den angepassten Impfstoff groß sein, wären die Verantwortlichen „flexibel genug“ Maßnahmen anzupassen. Öffnungszeiten von bisherigen Impfstellen wie die in der Moerser Niederlassung des Gesundheitsamtes, Mühlenstraße 9, könnten dann beispielsweise weiter ausgeweitet werden.