Moers. Eine 2021 vorgestellte Machbarkeitsstudie sieht Möglichkeiten vor, die Folgen des Klimawandels in der Moerser Innenstadt zu verringern.
An diesem Donnerstag wird es wieder heiß. In Moers gibt es ein Konzept, um den Klimawandel wenigstens in der besonders aufgeheizten Innenstadt erträglicher zu machen, es trägt den eingängigen Titel „Grün inne Stadt“. Bis es komplett umgesetzt ist, werden allerdings Jahre vergehen.
Vor ein paar Wochen, bei der letzten Hitzewelle, forderte zum Beispiel das Umweltbundesamt, Maßnahmen gegen den „urbanen Hitzeinseleffekt“ zu ergreifen. Dessen Präsident Dirk Messner sagte Ende Juni: „Mit deutlich mehr Grün, vor allem neuen Bäumen und mehr Verschattung durch außenliegenden Sonnenschutz sowie Dach- und Fassadenbegrünung lässt sich der Aufenthalt im Freien und die Temperaturen in den Wohnungen wesentlich angenehmer gestalten.“
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Genau darauf zielt die im März 2021 vorgestellte Machbarkeitsstudie „Grün inne Stadt“ in Moers ab. „Die Studie spielt bei allem, was in der Moerser Innenstadt in den kommenden Jahren ansteht, eine zentrale Rolle“, sagte Stadtpressesprecher Thorsten Schröder am Mittwoch auf NRZ-Anfrage. Das, was die Stadt vorhat, ist nicht wenig. Die Innenstadt wird sich verändern, und zwar in zwei Bereichen.
Bereich 1: Die grüne Achse
Die Studie „Grün inne Stadt“ bezieht sich auf den Abschnitt zwischen dem Parkplatz an der Mühlenstraße und dem Schlosspark. Wie Stadtbaudezernent Thorsten Kamp bei der Vorstellung der Studie sagte, sind die Ziele eine „klimaangepasste Innenstadt und attraktive Erlebnisräume“. Beginnen will die Stadt an drei Punkten, wie Thorsten Schröder mitteilte.
Demnach sollen die Renaturierung des Moersbaches am Parkplatz Mühlenstraße, die naturfreundliche Umgestaltung der Straße „Im Rosenthal“ und die Gestaltung der Fläche des ehemaligen Finanzamtes in den kommenden vier Jahren passieren. Die neue Bebauung des ehemaligen Finanzamtsgeländes soll bereits 2025 abgeschlossen sein. Ein Kernpunkt dieser Maßnahme, die umweltfreundliche Gestaltung des Neumarktes, wird noch länger dauern.
Bereich 2: Die Innenstadtsanierung
Die Sanierung der Kanäle in der Innenstadt ist der zweite große Bereich, der die Innenstadt über Jahre beschäftigen wird.
Auch hier spielt „Grün inne Stadt“ eine Rolle, wenngleich die Sanierung nicht Teil der Machbarkeitsstudie ist. Ab dem kommenden Jahr wird in der so beliebten Moerser Innenstadt an den Kanälen gearbeitet, wie es hinterher aussehen könnte, ist zurzeit in Vorbereitung.
Fest steht aber in jedem Fall, dass zum Beispiel die Steinstraße grüner werden soll, und vielleicht könnten auch Rinnsale an den neu zu gestaltenden Oberflächen eine Rolle spielen. Die Arbeiten müssen durchgeführt werden, weil viele der Jahrzehnte alten Abwasserkanäle marode sind.
Das Baumprogramm
Unabhängig von dem, was in den kommenden Jahren in der Innenstadt an klimaschützenden Maßnahmen geschieht, investiert die Stadt in ein „Baumprogramm“.
Das 2021 im Rat der Stadt beschlossene Programm sieht unter anderem vor, für jährlich rund 300.000 Euro 200 Bäume pro Jahr auf öffentlichen Grünflächen zu pflanzen. 930.000 Euro sollen aufgewendet werden, um den Bestand an Straßenbäumen wiederherzustellen.
>>Weitere Vorschläge
Zu den Vorschlägen, die im Rat vertretende Parteien für den Klimaschutz gemacht haben, gehört unter anderem der Antrag der SPD, eine Biodiversitätsstrategie zu entwickeln. Der Rat hat das im Mai vergangenen Jahres so beschlossen. Wie die Strategie aussieht, ist bisher nicht bekannt.
Die Grünen wollen beantragen, dass der Anschlusszwang für die Niederschlagsentwässerung von privaten und öffentlichen Grundstücken an den Regenwasserkanal zukünftig dort entfällt, wo Niederschlag auf ökologische Weise versickert. Das Niederschlagswasser soll örtlich zur Versickerung gebracht werden.