Neukirchen-Vluyn. Am Donnerstag wurden noch letzte Aufbauarbeiten erledigt. Ab mittags ging dann auf der Bühne auf dem Dongberg in Neukirchen-Vluyn die Post ab.

Beinhart wie’n Rocker, laut wummernd und kühl wie Metall? Nicht doch. Wenn Heavy-Metaler die Eröffnung ihres Dong Open Air Festivals feiern, kullern sogar Freudentränen. Eindrucksvoll konnte man das am Donnerstag auf der Halde Norddeutschland erleben. Endlich war es so weit: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause ging es los, das 20. Dong Open Air Festival (DOA).

Der runde Geburtstag des Metal-Festivals wird gebührend gefeiert. Schon bei den Aufbauarbeiten waren die 200 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer konzentriert bei der Sache, damit wenige Stunden später auf der über 109 Quadratmeter großen Bühne alles glatt läuft.

Sandra, Jan, Ann, Katharina und Daniel freuen sich auf das Festival.
Sandra, Jan, Ann, Katharina und Daniel freuen sich auf das Festival. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Gabelstaplerfahrer transportierten emsig die Bühnenteile, Elektriker montierten die großen Rampenlichter, Helfer bauten Tische und Bänke auf und die Getränke- und Imbisswagen waren startklar. „Diesmal gibt es keine Zeltbühne, sondern die große Open-Air-Bühne, der Aufbau ist eine schöne Herausforderung, aber das Resultat macht einfach Spaß“, sagte Stephan Liehr aus dem DOA-Organisationsteam lächelnd.

Am Ende lief beim Aufbau alles glatt und auch außerhalb des umzäunten Konzertgeländes ging’s früh rund: „Allein 4600 Wochenendkarten wurden neben den Tageskarten vorab verkauf“, freut sich Liehr. Schon am frühen Morgen reisten hunderte Camper aus ganz Deutschland und weiteren Ländern an und erklommen bei sommerlichen Temperaturen die Halde.

Ihre bunten Zelte, Pavillons und Strandmuscheln säumten die gesamte Haldenspitze. Aus manchen mitgebrachten Lautsprecherboxen wummerte schon ein Vorgeschmack auf die Musik, die da zum DOA-Auftakt auf der Bühne präsentiert wurde. Die hatte es in sich: Voller Energie eröffnete das 2009 gegründete Death-Metal-Duo „Divide“ das Dong Open Air. Die beiden Kieler Jungs, die bereits durch Russland tourten, schwangen ihre Haare, ließen Gitarrenriff und Schlagzeug in waschechter Metal-Manier tiefdurchdringend erklingen und performten ihre mystischen Texte wie „Rats of Gomorrha“ und Songs ihres Albums „From Seed to Dust“.

Die Metalfans feiern die erste Gruppe Divide.
Die Metalfans feiern die erste Gruppe Divide. © FFS | Volker Herold

Die Metalfans feierten direkt mit, streckten die Pommesgabel, das Metalsymbol mit gehobenem Zeigefinger und kleinem Finger, stolz in die Höhe. Nahtlos grandios ging’s mit „Eridu“ aus München und den Hannoveranern „Volter“ weiter. Dass Metal melodisch klingen kann und mit geballter Frauenpower energiereiche Progressivität lebt, bewies „Scardust“ aus Israel mit ihrer Sängerin Noa Gruman.

Metalfans jeden Alters genossen es entlang der Bühne sichtlich, weiterer ihrer Lieblingsbands wie „Wizard“, „Brothers of Metal“, „Knorkator“ und „Testament“ wieder live erleben zu können – inklusive wolkenfreier Bestaussicht auf den Niederrhein. Wie lange am Donnerstagabend beim Dong Open-Air gefeiert werden sollte? „Bis Mitternacht. Am Wochenende feiern wir dann sicherlich länger“, freut sich Liehr am Donnerstagnachmittag auf die kommenden beiden DOA-Tage.

>> Und hier gibt es noch mehr Fotos vom ersten DOA-Tag <<<