Kamp-Lintfort. Nach zehn Jahren ist der 27 Millionen teure Umbau geschafft. Jetzt stehen neue Projekte an, um das Hospital fit für die Zukunft zu machen.
Die 35 kernsanierten und neu eingerichteten Patientenzimmer auf der Station 1a können bezogen werden: Nach zehn Jahren Umbauzeit ist die Sanierung der Bettenhäuser im St. Bernhard-Hospital beendet. „Das ist schon ein besonderer Tag für uns“, kommentierten die Geschäftsführer Josef Lübbers und Dr. Conrad Middendorf am Donnerstag den Abschluss des 27 Millionen Euro teuren Umbaus. Gleichzeitig kündigten sie schon die nächsten Projekte an: Mit der Sanierung und Erweiterung der Notaufnahme, der Sanierung der Physiotherapie und dem Ausbau ambulanter Angebote will sich das St. Bernhard-Hospital weiterhin zukunftsfähig aufstellen.
Das Besondere an dem nun abgeschlossenen Mammut-Projekt: Alle Arbeiten wurden bei laufendem Betrieb gestemmt. Dankbar ist die Geschäftsführung deshalb in besonderem Maße für das Verständnis der Patienten – und der Mitarbeitenden. Trotz der Umbaumaßnahmen waren etwa die Patientenzahlen bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie kontinuierlich gestiegen. Ob sich dieser Trend fortsetzen kann, sei mit Blick auf Corona, aber auch auf die fortschreitende „Ambulantisierung“ der Krankenhäuser derzeit nicht absehbar, sagte Lübbers: „Es wird eine Verschiebung geben.“
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Die Planung für den Umbau waren 2011 mit drei Zielsetzungen gestartet: Zum einen sollte ein Facharztzentrum entstehen, dann sollten alle Stationen und die Fassade an der Südseite des Krankenhauses sukzessive saniert werden. Dem ambitionierten Zeitplan machte zuletzt allerdings Corona ein Strich durch die Rechnung, weil in dieser Zeit die Ausweichstation als „Corona-Bereich“ benötigt wurde. So musste die letzte Etage in zwei Etappen umgebaut werden, was die Fertigstellung um acht Monate verlängerte.
„Jetzt verfügen wir über eine Planbettenzahl laut Landesplan von 356 Betten, inklusive unserer zehn Intensivbehandlungsplätze sowie sechs Intermediate Care-Betten und sechs weitere Betten für Notaufnahmen“, so Middendorf. Was den Umbau der Krankenhauslandschaft in NRW angeht, mache man sich im St. Bernhard-Hospital wie auch beim Träger, der St. Franziskus-Stiftung, keine Sorgen, bleibe aber wachsam.
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So wurde in den letzten Jahren ein Herzkatheterlabor und die neue Zentralambulanz für alle operativen Bereiche geschaffen sowie die Endoskopie-Abteilung modernisiert. Und auch bei der Spezialisierung, etwa mit dem Verbund-Tumorzentrum Niederrhein oder dem Wirbelsäulen-Spezialzentrum beschritt das St. Bernhard neue Wege. Investiert wird auch in die Ausbildung: Die Zahl der Ausbildungsplätze in der Katholischen Bildungsakademie Niederrhein wurde seit 2018 von 150 auf 252 erhöht. Aktuell wird die Schule für rund drei Millionen Euro ausgebaut.
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Bevor es wieder weitergeht, will sich die Geschäftsführung noch einmal bei der Belegschaft bedanken – mit einem bunten Betriebsfest am 19. August auf dem Quartiersplatz im Zechenpark.
INFO: Die St. Franziskus-Stiftung in Münster, zu deren Einrichtungen auch das St. Bernhard-Hospital gehört, und die Marienhaus Stiftung unterzeichneten im März eine Absichtserklärung, mit dem Ziel, das operative Geschäft beider Gruppen zusammenzuführen. Dr. Conrad Middendorf, Regionalgeschäftsführer der drei niederrheinischen Kliniken der St. Franziskus-Stiftung über den Stand der Dinge: „Im Moment werden gerade Daten gesichtet, dazu gehören unter anderem rechtliche Strukturen oder die Finanzsituation.“ Bis zum Jahreswechsel solle es Klarheit geben, ob das Zusammengehen der beiden Träger funktionieren könne.