Neukirchen-Vluyn/Am Niederrhein. Die Notfallseelsorger, darunter Freiwillige aus Moers und Kamp-Lintfort, begleiten Rettungskräfte und betreuen Menschen in Ausnahmesituationen.
13 Frauen und acht Männer vom Niederrhein werden künftig „erste Hilfe für die Seele“ leisten. So bezeichnet Peter Bromkamp, Koordinator für die Notfallseelsorge, den Dienst, zu dem die Freiwilligen während eines ökumenischen Gottesdienstes in der evangelischen Kirche in Neukirchen-Vluyn beauftragt worden sind.
Die neuen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger werden Polizei und Rettungskräfte begleiten, wenn sie auf Menschen in Ausnahmesituationen treffen. Im vergangenen Jahr etwa waren auch zahlreiche Notfallseelsorger vom Niederrhein in Gebieten unterwegs, die von der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal betroffen waren. Als Zeichen der ökumenischen Verbundenheit wurde der Gottesdienst gemeinsam von dem katholischen Kreisdechanten Stefan Sühling und dem evangelischen Pfarrer Frank Rusch gefeiert.
Neue Sichtweise aufs Leben
In seiner Ansprache betonte Rusch die Bedeutung der Notfallseelsorge: „Es braucht Menschen, die bereit sind, in Situationen zu gehen, die nichts mit dem Alltag zu tun haben und wo nichts Bekanntes mehr greift.“ In der Ausbildung hätten sie gelernt, wandte er sich an die neuen Seelsorger, worauf es wichtig ist zu achten.
Er selbst, sagte Rusch, habe in der Notfallseelsorge die Erfahrung gemacht, dass sich sein Blick auf das Leben geweitet habe und er eine neue Sichtweise dafür bekommen habe, wie wertvoll das Leben ist. Im Einsatz würden sich die Seelsorger auf andere Helfer und Rettungskräfte verlassen können, ebenso seien sie von diesen als verlässliche Partner anerkannt. Jedoch könne kein Mensch rund um die Uhr an jedem Tag der Woche ununterbrochen den Dienst versehen.
Ausbildung umfasst sechs Wochenenden
„Die Aufgabe hat einen Anfang und ein Ende, und wenn der Einsatz vorbei ist, sollten Sie sich selbst etwas Gutes tun“, berichtete er aus seiner Erfahrung: „Es ist wichtig, dass diese verantwortungsvolle Aufgabe ein Ende hat, an dem man sich um sich selbst sorgen kann.“
Die beauftragten Frauen und Männer sind zwischen 30 und 69 Jahre alt. Sie stammen aus Hünxe, Moers, Kleve, Bedburg-Hau, Uedem, Kerken, Kamp-Lintfort, Rheurdt, Hamminkeln, Kevelaer, Rheinberg, Kalkar, Wesel und Voerde. Die Ausbildung umfasst sechs Wochenenden.
Wer sich für Notfallseelsorge interessiert, kann sich an Peter Bromkamp, telefonisch unter 02366/ 10 97 31 oder per Mail an bromkamp@bistum-muenster.de oder an die evangelische Koordinatorin Kerstin Pekur-Vogt unter kerstin.pekur-vogt@ekir.de, Telefon 0157/31 33 72 37 wenden.