Moers. Die Tafel und das Schlosstheater Moers luden nach zweijähriger Corona-Pause zur „Großen Tafel“ in den Musenhof. Es ging um Respekt und Teilhabe.
Gemeinsam am Tisch sitzen, sich zuhören und dabei Snacks und gute Musik genießen: Das war am Sonntag im Musenhof des Grafschafter Museums in Moers möglich. Die Moerser Tafel veranstaltete mit dem Schlosstheater Moers (STM) nach zweijähriger Corona-Pause die „Große Tafel“.
Einmal jährlich laden beide zur „Großen Tafel“ zum Abschluss der STM-Spielzeit ein. 2007 startete die Veranstaltung mit der Idee, Menschen an einer langen Tischtafel zu versammeln und beim gemeinsamen Essen ein Zeichen für Respekt, Teilhabe und ein solidarisches Miteinander in der Moerser Stadtgesellschaft zu setzen. Am Sonntag erlebte sie ihr Comeback – und zwar ein sehr freudiges.
Im Mittelpunkt stand altbewährt wieder ein großes gemeinsames Essen im Musenhof, das von einem vielfältigen Theater- und Musikprogramm begleitet wurde. Mitgestaltet wurde es von den STM-Ensemblemitgliedern Matthias Heße, Emily Klinge und Dramaturgin Viola Köster. Mit dabei: Jan Schürings, Gitarrist und Saxophonist der Moerser Band „Herrensalon“, und Guido Brohl, Musiker der Band „World Wide Claps“.
Tafelkunden und Theaterfans kamen
Auf unterhaltsame Weise präsentierten sie Songs wie Dusty Springfields „Son of a preacher Man“ und Heinz Rudolf Kunzes „Akrobat“. Der Eintritt war frei, um allen Menschen den Zugang zur Veranstaltung zu ermöglichen. Das klappte wunderbar: Schon kurz nach der Eröffnung am Nachmittag waren rund 60 Besucher da.
Menschen, die regelmäßig die Tafel besuchen, Theaterfans und alle Interessierten saßen gemeinsam an der langen Tischtafel, hörten zu und genossen Kaffee, Kuchen und kleine Snacks. An den Ständen engagierten sich Tafelbesucher sowie die Ehrenamtlichen, etwa am Glücksrad, an dem man Kuscheltiere und Spielzeug gewinnen konnte oder beim Kaffee- und Kuchenverkauf.
Gründer der Moerser Tafel freut sich über die fortlaufende Arbeit
„Wir freuen uns sehr, dass so viele Menschen den Weg hierher gefunden haben“, sagte STM-Intendant Ulrich Greb. „Nicht nur Corona, sondern auch der Ukraine-Krieg ist bei vielen Menschen bis ins Portemonnaie spürbar“, so Greb. „Manchmal möchte man rufen: Setzt euch an einen Tisch und redet, bis eine friedliche Lösung gefunden ist.“
Umso wichtiger sei es, dass es Hilfsangebote wie die Tafel gibt. „Jetzt haben wir nach über 20 Jahren mit Corda Raffaele seit einem Jahr einen neuen Leiter und weiterhin viele Ehrenamtliche“, freute sich Horst Günter Schürings, Gründer der Moerser Tafel, über die fortwährende engagierte Arbeit und den gelungenen Tag.