Moers. Am Samstag kamen in Moers an gleich drei Spielorten die Menschen zusammen, um gemeinsam zu singen. Zum Finale gab es eine Änderung im Plan.
Wer am Samstag in der Innenstadt unterwegs war, konnte sich gleich dreifach freuen. An drei Spielorten fand der Day of Song, der seit 2010 jährlich im Ruhrgebiet tausende Besucher anlockt, auch in Moers statt. Organisiert wurde der Tag, der sich ganz um die Musik drehte, vom Kulturbüro der Stadt Moers.
Entsprechend der ruhrgebietsweiten Ausrichtung des Day of Song begann er mit dem Singen des Steigerliedes. Das Lied erklang am Altmarkt, Neumarkt und dem Schlossplatz. Schon waren viele zu Tränen gerührt, erinnert das Lied doch an die traditionelle Bergbaukultur, den Pütt.
Die Moerser konnten fröhlich mitsingen
Nach dem gemeinsamen musikalischen Start mit den Chören Pianoforte, Joyful Voices, Witches of Pitches und dem Singkreis des Hauses am Schwanenring konnten die Besucher ein individuell von den Chören zusammengestelltes Liederprogramm hören – und selbst mitsingen. Textunsicherheit war dabei kein Problem. Damit jeder fröhlich trällern konnte, verteilten die Chöre Liedzettel.
Am Schlossplatz wartete direkt die nächste klangvolle Überraschung: Die Blechbläser präsentierten unter Leitung von Dirk Wittfeld rhythmische Straßenmusik. Weiter ging’s mit den Chören Pianoforte und Joyful Voices auf die große Wiese am Friedrich-Wintgens-Weg in den Schlosspark. Vom Gospel bis zum altbekannten Schlager ging der Text leicht über die Lippen.
Der konzertante Teil fand nachmittags auf den Wiesen im Schlosspark mit Pianoforte und Joyful Voices statt. Notenständer und Lautsprecher standen bereit. „Wir sind heute gemütlich per Rad hergekommen, haben Picknickdecken mitgebracht und Sonnenhüte dabei, dann kann man’s bei 30 Grad besser aushalten“, sagte Moerserin Caro lächelnd, die mit ihrer Tochter und Freundinnen im Schlosspark dabei war und wenige Minuten später begeistert mitsang und tanzte.
Die Moerser Blechbläser waren auch da
Chorleiter Ernst Ickler gab händisch den Takt an: „Die Joyful Voices und Pianoforte sind vielfältig und wir haben deutsche und englische Songs verschiedener Genres im Gepäck“, frohlockte Ickler. In der Tat: Lieder wie Coldplays „Viva la Vida“, Queens’ „We are the Champions“, das Gospel „Power of your Love“ und sogar Herbert Grönemeyers’ „Mambo“ sangen die Chöre in atemberaubend souligem Sologesang, synchron und mutig. Jede Darbietung wurde mit großem Applaus gelobt.
Zum Finale sollte das 80-köpfige ukrainische Jugendsinfonieorchester mit beiden Chören die Europahymne singen. „Das klappt leider nicht, weil es organisatorisch und zeitlich nicht passt“, so Ickler. Das Jugendsinfonieorchester bereite eine Konzerttournee vor, bei der die Musikerinnen und Musiker im August in Moers Halt machen wollen. Die Moerser Bleckbläser unter Leitung von Dirk Wittfeld sprangen ein und lieferten ab. Ihre vorgetragene Europahymne „Freude schöner Götterfunken“ unterstrich einmal mehr: Musik verbindet.