Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort versucht der scheidende IHK-Präsident Burkhard Landers, Bewegung in die Debatte um den Kiesabbau am Niederrhein zu bringen.

Der scheidende Präsident der Niederrheinische Industrie- und Handelskammer, Burkhard Landers, hat sich am Donnerstagabend in Kamp-Lintfort dafür ausgesprochen, Bewegung in die Debatte um den Kiesabbau am Niederrhein zu bringen. Gleichzeitig rief er dazu auf, die Bürokratie weiter abzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Niederrhein zu erhalten.

Landers sprach beim Sommerempfang der IHK Duisburg/Niederrhein im Hotel Welling vor rund 200 geladenen Gästen. Zum Thema Kiesabbau sagte er: „Das ist eine Diskussion, wie sie festgefahrener nicht sein kann. Wenn wir in diesem Land Brücken und Straßen erneuern und bauen sollen, brauchen wir Kies und Sand, mit Ersatzstoffen ist es da nicht getan.“

Anfang Mai hatte das Oberverwaltungsgericht Münster einer Klage der Kreise Wesel und Viersen gegen die weit reichenden Pläne zum Kiesabbau in Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Alpen stattgegeben. Landers appellierte am Donnerstag an alle Beteiligten: „Das müssen wir am Niederrhein für das Land aushandeln.“

Landers hatte vor dem Sommerempfang auf einer IHK-Vollversammlung seinen Abschied angekündigt. Am 7. Dezember soll seine Nachfolgerin/sein Nachfolger gewählt werden. Laut einer IHK-Mitteilung hat der ständige Vertreter des Präsidenten, Werner Schaurte-Küppers, geschäftsführender Gesellschafter der Hülskens Holding, seine Kandidatur angekündigt. Das Unternehmen ist unter anderem im Kiesabbau tätig.

Werner Schaurte-Küppers
Werner Schaurte-Küppers © IHK Niederrhein

Landers wies am Donnerstag in Kamp-Lintfort auch auf die zum Teil schwierige Lage von Unternehmen hin: „Corona, Unterbrechung von Lieferketten und Fachkräftemangel: Schwärzer kann man sich die Rahmenbedingungen kaum vorstellen. Viele Mittelständler sorgen sich.“ Wichtig sei hier eine weitere „Entfesselung“ der Wirtschaft im Land: „Wir müssen diesen Prozess weiterführen und mehr Bürokratie abbauen und hoffen auf eine neue, tatkräftige Landesregierung.“

Zu Putins Krieg in der Ukraine beobachtet Landers „mit Entsetzen das Geschehen vor unserer Haustür“. Man könne den Angriff auf die Ukraine nicht hinnehmen, denn: „Auch unser Frieden und unsere Freiheit liegen mit in der Waagschale.“