Moers. Ein mitreißender Auftritt beim Moers Festival. Und: eine Geigerin trifft den Nerv des Publikums – Schlaglichter vom Festival-Samstag.
Nach dem Auftakt am Freitag war die gute Stimmung beim Moers Festival auch am Samstag fast überall zu spüren – und das lag sicher nicht nur am Sonnenschein und der Wärme. Erneut besuchten die Zuschauerinnen und Zuschauer in Scharen die Konzerte und Veranstaltungen.
So kamen zur angekündigten Europa-Premiere des Quartetts CLCJ am frühen Samstagnachmittag fast 400 Gäste in die Festivalhalle. Der Name besteht aus den Anfangsbuchstaben der Musiker Chris Williams (Trompete), Luke Stewart (Bass), Chris Pitsiokos (Saxofon) und Jason Nazary (Schlagzeug).
CLCJ entwickelten einen satten Sound, dem Trompete und Saxofon immer wieder neue, überraschende Richtungen gaben. Das war nichts für Zartbesaitete: Die Grundrichtung von CLCJ war nur manchmal lieblich, oft schwer. Interessant: Das Quartett war auf der Bühne zueinander gewandt, spielte also nicht in Richtung Publikum, das hier wie der Zeuge eines Geschehens fungierte.
Gefeiert vom Publikum wurde Sana Nagano. Die in Japan geborene Geigerin mit Wohnsitz in Brooklyn traf den Nerv der rund 700 Zuhörerinnen und Zuhörer. Ihr Geigenspiel wechselte sich dynamisch mit dem Saxofon von Peter Apfelbaum ab. Zusammen mit Jonathan Goldberger (Gitarre), Ken Filiano (Bass) und Joe Hertenstein (Schlagzeug) stellte sie ihr 2021 erschienenes Album „Smashing Humans“ vor.
Der Auftritt war energiegeladen und dauerte länger als vorgesehen – sehr zur Freude des Publikums. Selbst ein Defekt an Hertensteins Schlagzeug konnte Nagano nicht aus dem Konzept bringen, zumal ein Zuschauer die Situation rettete: Sein „Schade“ sorgte für Schmunzeln.
Lange hatte sich das Team um den künstlerischen Leiter des Festivals Tim Isfort um den Auftritt eines Chors aus Äthiopien bemüht, am Samstag war es soweit: Die Gamo-Singers begeisterten das Publikum in der Festivalhalle – allerdings nur kurz. Drei mitreißende Lieder, begleitet vom ausdrucksstarken Tanz: das war es schon. Viele im Publikum wirkten überrascht: Von den Gamo-Singers hätten sie gern mehr gehört und gesehen.
Ein Beleg für die ungebrochene Faszination des Moers Festivals sind die Sessions. Ein Beispiel: Bereits bei der zweiten Festival-Session am Samstagvormittag in der Aula des Gymnasiums in den Filder Benden war kaum noch ein Sitzplatz zu bekommen. Rund 200 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Sets.
Sessions-Kurator Jan Klare brachte auf der Bühne der Aula Francesco Guerri (Cello), Adaya Godlevsky (Harfe), Stefano Calderano (Gitarre) und Michael Vatcher (Schlagzeug) zusammen. Das Quartett sorgte für spannungsgeladene Sets. „Ich freue mich sehr, dass die Aula so gut besetzt ist. Die Sessions beim Moers Festival sind seit Jahren sehr gut besucht“, sagte Klare im Gespräch mit der Redaktion.
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Michael Schumacher, der Pressesprecher, zog auf NRZ-Anfrage am Samstag eine erste Zwischenbilanz: „Wir sind bisher sehr zufrieden mit dem Festival und bekommen auch zum großen Teil positive Rückmeldungen. Selbst für eingefleischte Festivalsfans waren die Roboter beim Auftritt der Gruppe Recursion ein neues Erlebnis.“