Moers. Paukenschlag in Moers- Holderberg: Das altehrwürdige Schloss Lauersfort ist verkauft. Was die neuen Eigentümer mit der Anlage planen.

Paukenschlag in Moers-Holderberg: Schloss Lauersfort hat einen neuen Eigentümer. Eine Gruppe um den Bauunternehmer Michael Todor aus Tönisvorst hat das altehrwürdige Wasserschloss von der Moerser Familie Block übernommen. Ziel sei es, das Schloss mit seinem Park zu erhalten und wieder der Öffentlichkeit näher zu bringen, erklärte Thomas Severin am Dienstag vor der Presse. Severin ist Projektleiter bei der Leart GmbH, die Lauersfort nun betreibt. Zudem sollen auf ungenutzten Flächen in seit Jahren leerstehenden Gebäuden Wohnungen entstehen.

Schloss Lauersfort steht komplett unter Denkmalschutz und umfasst 96.000 Quadratmeter inklusive des benachbarten Gestüts, das freilich von den aktuellen Planungen unberührt ist. Bild und Charakter des Schlosses werde man erhalten und bei allen Baumaßnahmen eng mit der Stadt sowie den Behörden für Denkmal- und Landschaftsschutz zusammenarbeiten, versicherte Thomas Severin.

Eine Gruppe um den Bauunternehmer Michael Todor (links) hat das Anwesen gekauft. Neben ihm Miteigentümerin Jennifer Follmann, rechts Projektleiter Thomas Severin.
Eine Gruppe um den Bauunternehmer Michael Todor (links) hat das Anwesen gekauft. Neben ihm Miteigentümerin Jennifer Follmann, rechts Projektleiter Thomas Severin. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

So sollen Flächen in der Remise, den Ställen und der alten Mühle im Laufe der nächsten drei bis vier Jahre zu Wohnraum werden, 50 bis 60 Wohnungen, so Severin, werden entstehen. Die bestehenden elf Wohnungen im Torhaus und im alten Verwalterhaus bleiben erhalten. Für den Wohnungsbau und weitere notwendige Modernisierungen der Infrastruktur werde die Leart GmbH „sicher einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen“, sagte Severin. Über die Kaufsumme für das komplette Anwesen habe man mit den Voreigentümern aber Stillschweigen vereinbart.

Trauungen im „Schinkelsaal“

Das Erdgeschoss des 1716 errichteten Haupthauses mit der imposanten Freitreppe, den Innenhof, die Terrasse und den 15.000 Quadratmeter großen Park will Leart für Events nutzen. Mit der Stadt Moers ist vereinbart, dass im so genannten „Schinkelsaal“ ab 2023 wieder standesamtliche Trauungen stattfinden. Der herrschaftliche Raum, gestaltet nach den Entwürfen des berühmten preußischen Baumeisters und Architekten Karl Friedrich Schinkel, ist ausgestattet mit goldfarbenen Seidentapeten, einem riesigen Kronleuchter, schweren Eichenmöbeln und einem Flügel und steht auch für freie Trauungen zur Verfügung. Darüber hinaus können die Räume des Herrenhauses für weitere private Feiern, Firmenevents sowie als Foto- und Filmlocations gemietet werden.

Die Zufahrt zum Schloss Lauersfort.
Die Zufahrt zum Schloss Lauersfort. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Im Terminkalender des Schlosses steht auch eine Weinverkostung mit dem Weinhaus Engel aus der Moerser Altstadt am 29. Oktober sowie die Teilnahme am Tag des Denkmals am 11. September: „Wir werden Schloss und Park dann für einen Herbstmarkt öffnen“, kündigt Thomas Severin an. Im Übrigen kehrt die Moers Marketing am 3. Oktober mit der Oldtimer-Show „Cars & Castle“ zum Schloss Lauersfort zurück.

Eine ganze Reihe Anfragen von Musikern gebe es ebenfalls, berichtet Thomas Severin, der sich vorgenommen, dass das Schloss auch beim Moers Festival als Veranstaltungsort eine Rolle spielen soll: „In diesem Jahr hat es nicht geklappt, aber 2023 wollen wir dabei sein.“

www.schlosslauersfort.de