Neukirchen-Vluyn/Moers. Am Sonntag sind Landtagswahlen. Wir wollen von den Kandidatinnen und Kandidaten für Moers & Neukirchen-Vluyn wissen: Was wurden Sie oft gefragt?

Am Sonntag, 15. Mai, wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt, ein ein langer Wahlkampf geht zu Ende. Wir wollten von den Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis für Neukirchen-Vluyn und Moers wissen: „Welche Frage ist Ihnen im Wahlkampf am häufigsten gestellt worden und wie haben Sie sie beantwortet?“ Hier sind die von ihnen übermittelten Antworten:

Constantin Borges.>
Constantin Borges.> © foto:jpm.de

Constantin Borges, FDP: Die Frage lautete: Warum soll ich Sie wählen? Meine Antwort: Ich setze mich für die weltbeste Bildung in NRW ein und möchte, dass noch mehr Talentschulen in NRW errichtet werden. NRW muss starker Wirtschaftsstandort bleiben, daher möchte ich Genehmigungsverfahren für zukunftsweisende Projekte vereinfachen. Weiterhin möchte ich mich für einen ausgeglichenen und generationengerechten Haushalt einsetzen und die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung beschleunigen.

Holger Dunker.
Holger Dunker. © pr

Holger Dunker, Team Todenhöfer: Ich werde immer gefragt: Was macht euch als Partei aus? Zunächst einmal fordern wir den anderen Politikertyp. Politik muss wieder ehrlicher werden. Wir sprechen uns aus gegen Lobbyismus, für mehr Transparenz und Begrenzung der Amtszeit auf zwei Legislaturperioden. Zudem sind wir eine der wenigen verbliebenen echten Friedensparteien. Gegen Militarisierung, für diplomatische Lösungen. Reden statt schießen! Menschlich – ehrlich – unabhängig.

Gisela Feldhaus
Gisela Feldhaus © pr

Gisela Feldhaus, Die Basis: Wir haben im Wahlkampf eine starke Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik wahrgenommen. Die meist gestellte Frage war: Was will dieBasis anders machen? Und die Antwort darauf ist lang. Auf den Punkt gebracht: Wir wollen basisdemokratische Verfahren durchsetzen, weil wir wollen, dass Sie Ihre Stimme behalten. Bei uns können Sie auch nach der Wahl noch mitbestimmen und Ihre Stimme wird gehört und ernst genommen.

Renatus Rieger
Renatus Rieger © Afd

Dr. Renatus Rieger, AfD: Politische Gegner fragen mich am liebsten: Sind Sie ein Rassist? Dazu antworte ich: Das widerspricht dem Menschenbild der AfD. Unser Menschenbild ist geprägt von Freiheit und persönlicher Verantwortung sowie der Solidarität und sozialer Verpflichtung eines jeden Bürgers. Es gründet sich auf humanistisch-abendländische Werte und Normen, in deren Zentrum die Chancengerechtigkeit steht. Leider haben Beschimpfungen und tätliche Angriffe Mitbürger anderer Religion und Herkunft in den letzten Jahren zugenommen. Leider betrifft das insbesondere unsere Mitbürger jüdischer Religion.

Tom Wagener
Tom Wagener © Bündnis90/Die Grünen Neukirchen-Vluyn

Tom Wagener, Grüne: Ukrainekrieg, Fachkräftemangel, Kiesabbau – die Themen waren sehr vielfältig. Eines der Hauptthemen waren aber auch die steigenden Energiepreise: Hier müssen wir den Ärmeren finanziell helfen. Wir müssen aber auch weiterdenken und uns von Putin, den USA und den Ölscheichs unabhängig machen. Das geht, indem wir auf regenerative Energien setzen und unseren Energiebedarf reduzieren. Indem wir unsere Mobilität verändern, Gebäude dämmen und mit unseren Ressourcen weniger verschwenderisch umgehen.

Ibrahim Yetim.
Ibrahim Yetim. © spd

Ibrahim Yetim, SPD: Es ist die Frage nach dem richtigen Umgang mit dem Ukraine-Krieg. Darauf gibt es keine einfache Antwort. Wir können nur erahnen, wie schwierig es für die Bundesregierung ist, hier den richtigen Weg zu finden. Wir können uns aber sicher sein, dass sie ihr Bestes geben. Alles tun, um der Ukraine zu helfen und gleichzeitig möglichst Schaden von Deutschland abzuwenden. Entscheidend muss sein: dass uns das allen klar ist und wir die Regierung dabei unterstützen.

Manuuela Zaitz
Manuuela Zaitz © Zaitz

Manuela Zaitz, Die Partei: Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wurde ist, wie ernst ich die Aufgabe einer Landtagskandidatin nehmen würde. Ich glaube, Satire hat in unserer Gesellschaft eine wichtige Funktion und ist trotzdem, im besten Falle, weit weg von Klamauk. Kritik üben, spotten und den Finger in die Wunde legen schließen Konstruktivität und Willen zur Verbesserung nicht aus.

Die CDU Kandidatin Julia Zupancic.
Die CDU Kandidatin Julia Zupancic. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Julia Zupancic, CDU: Am Häufigsten kam die Frage, ob ich dafür Sorge tragen könne, dass Innenminister Herbert Reul bleibt. Er wäre ein Politiker, der bewiesen hätte, dass er die Probleme wirklich anpacken und lösen würde. Natürlich kann ich das nicht versprechen, denn es hängt vom Wahlergebnis und den anschließenden Koalitionsverhandlungen ab, ob die CDU NRW wieder den Innenminister stellen wird. Aber mit einem starken Wahlergebnis stehen die Chancen sehr gut.

Hasan Özer (Die Linke) hat nicht auf unsere Frage geantwortet.