Kamp-Lintfort. Die St. Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp hat einen neuen Schützenkönig. Die Bruderschaft freut sich bereits auf das Schützenfest im Juni.

Endlich wieder Schützenkleidung und die Orden anziehen und Spannung beim Königsschießen genießen: Die Freude der Schützinnen und Schützen war am Samstag auf dem Abteiplatz am Kloster Kamp allgegenwärtig. Nach einer zweijährigen virusbedingten Pause traf sich die St. Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp, um ihren neuen König oder ihre neue Königin zu bestimmen. Die gute Nachricht: Es gibt mit Andreas Kustermann einen neuen König.

Die St. Josef Schützenbruderschaft hat eine jahrhundertelange Tradition. Gegründet wurde sie 1449 und gehört damit zu den historischen deutschen Bruderschaften, die 2016 als Unesco-Welterbe anerkannt wurden.

Die Bruderschaft ist der Kirchengemeinde verbunden

Die Schützenbruderschaft engagiert sich karitativ. Dazu zählt das Engagement auf dem Adventsmarkt am Abteiplatz, bei dem jährlich ein rund fünfstelliger Reinerlös für soziale Zwecke gespendet wird. Die Bruderschaft ist mit der Kirchengemeinde verbunden. Die Schützinnen und Schützen begleiten beispielsweise die Fronleichnamsprozession, helfen beim Kamper Pfarrfest und pflegen die Josefskapelle an der Mittelstraße, die nach ihrem Abriss 1963 im Jahre 1999 wieder aufgebaut wurde.

Uli Weinreich und Hendrick Olfen haben auch ihr Glück versucht.
Uli Weinreich und Hendrick Olfen haben auch ihr Glück versucht. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

„Aktuell zählt unsere St. Josef Bruderschaft 150 Mitglieder“, sagte der stellvertretende Brudermeister Heiner op de Hipt. „50 von ihnen sind aktiv im Schützensport und besuchen die gemeinsamen Feste regelmäßig.“ Das älteste Mitglied? „Ist 97 Jahre alt. Viele Mitglieder halten jahrzehntelang die Treue“, sagt op de Hipt.

Im März wählte die Schützenbruderschaft einen neuen Vorstand bestehend aus zwei Kassierern, zwei Schriftführern, einem Ehrenmitglied und drei Beisitzern. „Nach der Corona-Zeit hat sich der Vorstand wöchentlich getroffen, weil wir besprechen mussten, wie es weitergeht“, erzählt op de Hipt. Die Freude auf die großen Feiern war riesig. Dazu zählte der Tanz in den Mai: „Viele Leute haben uns besucht und in der alten Scheune gefeiert.“ Nun stand am Samstag also das Vogelschießen auf dem Programm.

Mit der Armbrust probierten die Vereinsmitglieder, den hölzernen Vogel von der Stange zu holen. Der Holzvogel, den Heinz Olfen aus Xanten angefertigt hatte, hatte sieben Teile: den linken und rechten Flügel, die linke und rechte Kralle, Schwanz, Rumpf und Kopf. Wer den letzten Span des Rumpfes traf, gewann.

Der 339. Schuss gehörte dem Schützenkönig

Zehn Meter waren’s zwischen pneumatischer Armbrust und Holzvogel. Wer an der Armbrust schießen wollte, musste mindestens 18 Jahre alt sein. Die Reihenfolge der antretenden Schützinnen und Schützen wurde per Los bestimmt. „Sichtbar angetrunkene Schützen sind vom Schießen auszuschließen“, sagte op de Hipt schmunzelnd. Klar: Sicherheit, Konzentration und rasches Reaktionsvermögen waren gefragt.

Am Abend schoss Andreas Kustermann mit dem 339. Schuss den Vogel ab. Mit einem Orden wurde er geehrt und regiert nun mit seiner Frau Renate Kustermann die St. Josef Schützenbruderschaft.

Schützenfest am Kamper Berg

Am Freitag, 17. Juni, ab 19 Uhr feiert die St. Josef Schützenbruderschaft auf dem Kamper Berg ihre Kamper Party mit der Kölner Showband Tante Käthe. Karten gibt es im Haus Bieger, Abteiplatz 11, und bei Brillen Kaiser Kathage, Moerser Straße 235, für 15 Euro sowie an der Abendkasse für 18 Euro.

Am Samstag, 18. Juni, um 18.30 Uhr sowie am Sonntag, 19. Juni, ab 11 Uhr feiern die Schützenbruderschaften St. Josef und St. Johannes Nepomuk ihr Schützenfest sowie den Familientag mit Hüpfburg und Liveband. Die St. Josef Schützenbruderschaft sucht jederzeit Interessierte, die im Verein mitmachen wollen. Weitere Informationen gibt es unter www.bruderschaft-kloster-kamp.de