Moers. Der Discounter zieht ins Erdgeschoss eines neuen Wohn- und Geschäftsgebäudes an der Uerdinger Straße in Moers. Darüber entstehen 22 Wohnungen.
Gemunkelt wird schon seit Monaten darüber, jetzt ist es erstmals offiziell bestätigt. Der niederländische Discounter Action kommt nach Moers. Das Unternehmen wird im Erdgeschoss des im Bau befindlichen Wohn- und Geschäftsgebäudes an der Uerdinger Straße eine Filiale eröffnen, erklärte Action-Sprecherin Kim Radak auf Anfrage der Redaktion. In dem Gebäude mit einem ambitionierten Energiekonzept entstehen zudem 22 Wohnungen.
Action wird im dem Neubau gegenüber vom Kleinen Reichstag ein Ladenlokal mit gut 780 Quadratmetern Verkaufsfläche beziehen, berichtete Kim Radak. Der Starttermin steht noch nicht fest. Bauherr Oranje Immo rechnet mit der Fertigstellung des Ladenlokals im Dezember.
18 bis 20 Voll- und Teilzeitkräfte werden in Moers beschäftigt
Das Sortiment des Discounters umfasst rund 6000 Artikel in 14 Kategorien wie Haushalt, Deko, Tiere, Spielzeug oder Körperpflege. Nur ein Drittel dieser Produkte gehöre zum Standardsortiment, die anderen beiden Drittel ändern sich laufend, so Kim Radak.
Laut Eigendarstellung des Unternehmens liegt der Durchschnittspreis der Action-Produkte unter 2 Euro. 18 bis 20 Voll- und Teilzeitkräfte werden in der Filiale arbeiten. Es wird die 452. Niederlassung in Deutschland der 1993 in den Niederlanden gegründeten Discounter-Kette.
Bauherr der Immobilie auf der früheren Brache ist, wie berichtet, die Oranje Immo GmbH mit Sitz in Wuppertal. Sie errichtet das Gebäude in U-Form, in den oberen Etagen entstehen 22 frei finanzierte Mietwohnungen, die zwischen 50 und 77 Quadratmeter groß sein und „hochwertig ausgestattet“ werden, berichtet Oranje-Geschäftsführer Mark van Erp.
Es wird einen Dachgarten geben
Alle erhalten eigene Balkone. Für die Mieter entsteht darüber hinaus im ersten Obergeschoss ein mehr als 270 Quadratmeter großer zentraler Dachgarten, in dem sie sich niederlassen und Nachbarn treffen können.
Das Objekt ist zudem nach den Worten Mark van Erps „technisch für die Zukunft geplant“. Es erfülle den KfW-55 Standard und sei damit besonders energieeffizient. Alle Wohnungen werden über Erdwärme geheizt, Öl oder Gas demnach nicht benötigt. Im Sommer werde das Gebäude passiv über die Erdwärmepumpe gekühlt.
Photovoltaik-Anlage für autarke Stromversorgung
Vorgesehen ist auch eine große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die zumindest für den Allgemeinstrom sorgen soll: „Ich hoffe aber, dass wir den Mietern eigenen Strom vom Dach anbieten können“, so van Erp. Außerdem geplant: Fenster mit Dreifach-Verglasung und Aluminiumrollladen, Glasfaser bis in die Wohnungen und Videosprechanlage.
Schließlich verfügt das Gebäude über eine Tiefgarage mit 26 Stellplatzen inklusive Ladestationen für zunächst fünf bis zehn Elektro-Fahrzeuge. Weitere fünf Stellplätze entstehen in einer Garage und draußen. Für das Action-Ladenlokal sind acht Parkplätze vor und 19 auf dem weiträumigen Areal dahinter vorgesehen.
Wohnungen ab Mitte 2023 bezugsfertig
Die Wohnungen sollen Mitte kommenden Jahres bezugsfertig werden, erklärte Mark van Erp, der sich zur Frage nach dem Mietpreis noch nicht äußern wollte. Eine Interessentenliste führe er noch nicht: „Dazu ist es zu früh“, so van Erp, „aber es kommen bereits immer mal wieder Anfragen.“
Der Oranje-Chef hatte die Wohnungen ursprünglich als Sozialwohnungen geplant. „Aber die Baupreise steigen und steigen, die Miete bleibt dieselbe“, sagte van Erp bereits Mitte vergangenen Jahres der Redaktion. Wirtschaftlich sei das nicht mehr darstellbar gewesen. Konsequenz: Van Erp hat den Förderantrag seinerzeit zurückgezogen.