Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn habene Straßenschilder Ergänzungen erhalten. Sie erläutern, welche dubiosen Rollen die Namensgeber in der NS-Zeit spielten.

An vier Stellen in der Stadt Neukirchen-Vluyn ergänzen jetzt so genannte „Indexschilder“ die Straßennamen.

Hintergrund: Im Stadtentwicklungsausschuss wurde im September 2021 ein Antrag zur Umbenennung von Straßennamen diskutiert. Die Ina-Seidel-Straße, die Weddigenallee und -straße sowie der Weddigenplatz und der Hindenburgplatz erinnern, wie berichtet, an Menschen, deren Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus beziehungsweise im Ersten Weltkrieg äußerst kritisch zu sehen ist. Da die Kosten für die Umbenennung der Straßen und Plätze recht hoch sind und man die belasteten Straßennamen dennoch kennzeichnen wollte, folgte die Politik schließlich dem Vorschlag der Verwaltung, einen Teil der Straßenschilder mit erläuternden Zusätzen zu ergänzen.

Heute wäre eine solche Benennung der Straße weder moralisch noch politisch vertretbar

Diese Indexschilder wurden nun installiert, berichtet die Stadt. Das Namensschild der Ina-Seidel-Straße hat folgende Ergänzung: „Ina Seidel, 1885 – 1974, deutsche Dichterin und Schriftstellerin. Wegen ihrer Haltung zum Nationalsozialismus wäre heutzutage eine Benennung dieser Straße mit ihrem Namen weder moralisch noch politisch vertretbar.“ Zu Otto Weddigen heißt es erläuternd: „Otto Weddigen, 1882 – 1915, deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg. Wegen seiner Glorifizierung als Kriegsheld wäre heutzutage eine Benennung dieser Straße mit seinem Namen weder moralisch noch politisch vertretbar.“

Über die Umbenennung des Hindenburgplatzes wird im nächsten Stadtentwicklungsausschuss erneut beraten.