Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn sollen ab Frühjahr an Straßen mit Namen von Personen mit NS-Bezug Indexschilder hängen. Eine Umbenennung ist nicht vom Tisch.
Die Indexschilder für die Straßen, die nach Personen mit Nähe zum NS-Terrorregime benannt sind, sind bestellt. Das teilte die Stadt jetzt auf Nachfrage mit. Hintergrund ist der Beschluss im Stadtentwicklungsausschuss im vergangenen Jahr, an Ina-Seidel-Straße sowie Weddigen-Platz, -straße und -allee Hinweisschilder unter den Straßenschildern anzubringen und die Anwohner so über die Vergangenheit der Namensgeber zu informieren. Ein halbes Jahr später soll eine Abfrage den Willen der Bewohnerinnen und Bewohner abklopfen, die Straßen umzubenennen.
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Ausschlaggebend war ein Antrag, in dem eine Bürgerin die Umbenennung besagter Straßen, Plätze und Alleen sowie des Hindenburgplatzes forderte und dazu dezidiert die Verwebungen ihrer Namensgeberin und Namensgeber mit dem NS-Regime aufzeigte. Die Stadt wollte es dagegen bei der Anbringung der Indexschilder belassen und argumentierte unter anderem mit den Kosten, die bei einem Wechsel des Straßennamens auf Anwohnerinnen und Anwohner zukommen, etwa für neue Dokumente und Ausweise.
Dem folgte der Ausschuss allerdings nicht. Stattdessen soll der Hindenburgplatz umbenannt und bei der Suche eines neuen Namens auch die Bürgerschaft einbezogen werden. Die Indexschilder sollen die Bürgerinnen und Bürger zunächst informieren. Parallel dazu soll jeder Haushalt an den besagten Straßen ein Schreiben erhalten, in dem ebenfalls über die Zusatzschilder informiert und eine Abfrage über eine mögliche Straßennamensänderung ein halbes Jahr nach Anbringung dieser Zusatzschilder angekündigt wird.
Die Indexschilder sind nun auf dem Weg und können laut Stadt voraussichtlich im Februar oder März angebracht werden. Bei der Suche nach möglichen Namen als Hindenburg-Ersatz werde es noch im Januar eine erste Abstimmung dazu geben. Zunächst wolle man verwaltungsintern mögliche Namensvorschläge und das weitere Vorgehen besprechen, um die Bürgerinnen und Bürger an der Namenssuche zu beteiligen.