Moers/Neukirchen-Vluyn. Im Einzelhandel ist man froh, dass die Corona-Beschränkungen wegfallen. Moerser Kneipenwirt Günni Mertes bleibt hingegen vorsichtig optimistisch.
Ob es ein Restaurantbesuch, ein Bier in der Kneipe oder das entspannte Shopping im Einzelhandel ist: Die weitreichenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen, die Bund und Länder in drei Stufen beschlossen haben, lassen Händler und Gastronomen in Moers und Umgebung aufatmen.
Die erste Maßnahme greift ab Samstag: Die Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel fallen endgültig weg. „Diese Lockerung ist absolut nötig“, erklärt Achim Reps, Vorsitzender der Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Moers Innenstadt. „Andere Bundesländer waren uns da schon voraus. Endlich zieht Nordrhein-Westfalen nach.“
Moerser Händler sind erleichtert
Die Erleichterung bei den Händlern in der Innenstadt sei groß. Die 2G-Regel, die wochenlang im Einzelhandel galt, habe für eine deutlich geringere Frequenz in der Innenstadt gesorgt. „Jeder, der mal durch die Innenstadt gelaufen ist, wird gesehen haben, wie wenig Menschen unterwegs waren“, sagt der ISG-Vorsitzende.
Mit der Einführung der Einkaufsbändchen im November, mit denen nicht an jedem Geschäft aufs Neue der 2G-Status geprüft werden musste, habe man versucht, mehr Kunden anzulocken. Ganz optimal sei es nicht gewesen, habe aber zumindest das Weihnachtsgeschäft etwas retten können, so Reps.
ISG plant Aktionen im Sommer
Mit Blick auf die Sommermonate plane die ISG auch neue Projekte, um Kunden anzulocken. Spontan könne es noch keine Aktionen geben. „Die Corona-Lage war noch zu unsicher, um schon Veranstaltungen zu planen und in der Hinterhand zu haben“, so Reps. Nun schaue man optimistisch nach vorn. „Wir hoffen, dass die Innenstadt durch die Lockerungen wieder belebter wird.“
Aufgeatmet wird auch in Neukirchen Vluyn. Jan-Christian Schneider, zweiter Vorsitzender des Werberings Neukirchen-Vluyn, begrüßt die wegfallenden Zugangsbeschränkungen ebenfalls. „Das war schon längst überfällig. Der Einzelhandel war kein Pandemietreiber“, sagt er. Die meisten Mitglieder des Werberings hätten keine massiven Probleme durch die 2G-Regel gehabt.
Vluyner Mai soll stattfinden
Anders habe das bei der Veranstaltungsplanung ausgesehen. Lange sei ungewiss gewesen, was überhaupt möglich sein werde, so Schneider. „Jetzt haben wir immerhin etwas mehr Sicherheit, um in konkrete Planungen einzusteigen.“ Stand jetzt soll der Vluyner Mai in diesem Jahr wieder stattfinden. „Wir haben die beliebte Veranstaltung fest im Blick und befinden uns in Gesprächen mit der Stadt“, erklärt Schneider.
Ab dem 4. März greift dann Stufe zwei der Corona-Lockerungen. In Gastronomiebetrieben, Kneipen und Hotels gilt dann die 3G-Regel. Günni Mertes, Chef der Kneipe „Zum Brunnen“ in Moers, hofft zwar, dass dadurch wieder mehr Gäste kommen, rechnet aber nicht damit. „Meine Stammgäste sind alle geimpft und die, die es nicht sind, dürfen aktuell nicht kommen. Ich denke, das bleibt auch so. Für ein Bier wird wohl kaum einer extra eine Corona-Test machen“, sagt Mertes.
Weniger Gäste in der Kneipe
Die Corona-Maßnahmen – egal, ob 2G+ oder 3G – halte die Gäste eher fern, muss Mertes feststellen. „Bis in die Nacht sitzt kaum noch einer hier. Das hat sich seit Corona in die früheren Abendstunden verlagert.“ Der Kneipenwirt hofft auf den Sommer und darauf, dass dann alle Zugangsbeschränkungen für Kneipen wegfallen, damit der Laden mal wieder richtig voll wird.