In Neukirchen-Vluyn gab es erneut Protest gegen die Pläne zum Kiesabbau. Nun ist der Regionalplan ausgelegt, die Zeit für Einwendungen läuft.

Neukirchen-Vluyn/Kreis Wesel. Jetzt wird es ernst: Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat am Montag den neuen Regionalplan für das Ruhrgebiet und Teile des Niederrheins öffentlich ausgelegt. Der Plan legt nach seiner Verabschiedung Flächen für Wohnen, Gewerbe, Naturschutz, Wälder und Rohstoffabbau in Deutschlands größten Ballungsraum für die nächsten 15 bis 25 Jahre fest. Vor allem in Neukirchen-Vluyn regt sich derzeit Widerstand.

Mit Blick auf die potenziellen Abbauflächen zwischen der Halde Norddeutschland und dem Schulzentrum in Neukirchen-Vluyn stellte die Bürgerinitiative Mitgestalten-NV am Sonntag ihre Kampagne vor. Unterstützt wurde sie von Bürgermeister Ralf Köpke und Vereinsvertretern. Sie alle möchten dafür sorgen, dass viele Menschen gegen die Ausweisung der Kiesabbauflächen Widerspruch erheben. Die Einsichtnahme- und Stellungnahmefrist läuft bis zum 29. April. In dieser Zeit stehen der Entwurf des Regionalplans sowie Begründungen und Umweltbericht auf der Homepage des Regionalverbands Ruhr zum Download bereit. Die Bürgerinitiative hat eine Vorlage entwickelt, mit der Einwände schriftlich eingereicht werden können. Bei einer ersten Beteiligungsrunde hatte es bereits rund 7300 Stellungnahmen gegeben.

Neukirchen-Vluyn: Bürgerinitiative appelliert, sich an Aktionen zu beteiligen

Auf www.mitgestalten-nv.de werden auch Argumente gegen Kiesabbau veröffentlicht. Außerdem sind Aktionen geplant. Auf dem Hof der Familie Nolte, wo seit Wochen sonntags eine Mahnwache gegen Kiesabbau stattfindet, können ebenfalls Formulare abgeholt oder vor Ort ausgefüllt werden. Daneben soll die Farbe Pink als Zeichen des Widerstands erkennbar sein. Die Bürgerinitiative richtet ihren Appell an alle, sich an Aktionen gegen Kiesabbau zu beteiligen.

Neben Neukirchen-Vluyn haben auch Kamp-Lintfort, Rheinberg, Alpen und der Kreis Wesel gegen die Bedarfsermittlung für die Kiesproduktion beim Oberverwaltungsgericht Klage erhoben. Die Bürgerbeteiligung ist auch online möglich. Nach Ablauf der drei Monate wertet der RVR die Stellungnahmen aus. Am Ende entscheidet die politisch besetzte RVR-Verbandsversammlung. (mit dpa)