Moers. In der Moerser Altstadt eröffnet Mario Scarpelli sein Restaurant Autentico. Sein kulinarisches Konzept verschafft ihm ein Alleinstellungsmerkmal.

Die großflächige Werbung an den Fenstern ist verschwunden. Jetzt haben Besucher der Altstadt freien Blick auf den komplett umgestalteten Gastraum des neuen Restaurants Autentico am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz. Was die Gäste kulinarisch erwartet, steht über dem Eingang: „Niederrhein trifft Kalabrien“, heißt es da auf einem Schild – eine Mischung, die Inhaber und Chefkoch Mario Scarpelli auch in seiner Person vereint.

Eröffnet wird das Autentico – in den früheren Räumen des Ritumenti und davor des Altstadt-Treffs – am heutigen Dienstag. Mario Scarpellis Konzept hat aber offenbar schon viele Menschen neugierig gemacht: „Am kommenden Wochenende sind wir an allen Abenden fast ausgebucht“, freut sich der 25-Jährige. Wobei er nicht alle 70 Plätze im Restaurant besetzen wird. Zum einen müssen wegen Corona Lücken bleiben. Zum anderen müsse das neu gebildete Team noch zusammenwachsen „und sich finden“, wie Scarpelli es formuliert. Drei Leute – inklusive des Bosses – werden in der Küche stehen, insgesamt besteht die Autentico-Mannschaft aus einem Dutzend Mitarbeitern.

Das kulinarische Konzept des Restaurants geht auf Mario Scarpellis Herkunft zurück. Seine Familie stammt aus Kalabrien, der Region an der Spitze des italienischen „Stiefels“. Geboren ist er in Moers und aufgewachsen in Neukirchen-Vluyn, wo Onkels und Tanten seit Jahrzehnten die Pizzeria Pinocchio betreiben. Die Liebe zu gutem Essen und zum Kochen habe er von Oma Concetta, erklärt Scarpelli: „Da habe ich schon als Kind aufgepasst und in die Töpfe geguckt.“ Seine Lehre als Koch hat er in Repelen im Restaurant „Zur Linde“ bei Küchenchef Peter Waldmann absolviert, hat danach im Moerser „la Calma“ und später im „Erklentz“ in Kempen gekocht.

Bei einigen Gerichten wollen Scarpelli und sein Küchenteam Niederrhein und Kalabrien zusammen führen. So gibt es die Kartoffelsuppe im Autentico mit Salsiccia, einer groben Rohwurst, die Safranreisbällchen Arancini werden mit Nduja, einer sehr würzigen italienischen Wurst gefüllt, den Sauerbraten bereitet Scarpelli sous vide zu. Andere Gerichte wie Grünkohleintopf, Ochsenbäckchen oder Antipasti und Pasta mit einer Thunfisch-Kapernsauce sollen typisch für ihre Herkunftsregionen serviert, allerdings auch immer wieder neu interpretiert werden. Nur Pizza wird es im Autentico nicht geben: „Die italienische Küche kann mehr als Pizza“, sagt der Chef. Die Karte mit zwölf bis 15 Gerichten soll monatlich wechseln, im Sommer wird eine Steakkarte dazukommen.

„Das ganze Team hat Lust“

Scarpelli hat viel Geld investiert. Die komplette Einrichtung mit schweren Holztischen ist neu, ebenso Theke, Küche und die Toiletten. Obwohl er mitten in der Corona-Pandemie eröffnet, in der mancher Kollege um seine Existenz bangt, zeigt sich Mario Scarpelli zuversichtlich: „Wenn das Konzept stimmt, schafft man das“, sagt er und ergänzt: „Das ganze Team hat Lust.“