Moers. Dr. Thomas Voshaar ist Chefarzt der Lungenklinik am Bethanien-Krankenhaus in Moers. Der Spezialist schaltet sich in die aktuelle Diskussion ein.

Der Moerser Lungenspezialist Dr. Thomas Voshaar (Bethanien-Krankenhaus) hat sich am Mittwoch erneut gegen einen flächendeckenden Lockdown in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Zusammen mit zwei anderen Ärzten plädiert er für regionale Lösungen auf Kreisebene.

Voshaar, Aerosolwissenschaftler Gerhard Scheuch und Pneumologe Dieter Köhler hatten sich schon im Frühjahr mit dem Lockdown auseinandergesetzt. Jetzt, mit dem Wissen der vierten Welle, haben sie ihre Position aktualisiert, kommen aber zu ähnlichen Ergebnissen.

Angesichts eines – statistisch gesehen – chaotischen Pandemieverlaufs seien flächendeckende Lockdowns weniger hilfreich als regionale Maßnahmen. Zudem bräuchten die Menschen „plausible Handlungsanweisungen, die sie selbst umsetzen können, wenn die Infektionszahlen steigen“.

Besonders wichtig ist Voshaar und seinen Kollegen: „Wir benötigen eine klare Kommunikation ohne Drohungen. Stattdessen sollten wir Perspektiven für eine effektive Pandemiebekämpfung aufzeigen – und auf das Schüren irrationaler Ängste verzichten.“

Auch interessant

Das Ärzte-Trio hat beobachtet: „Die komplizierten und sich ständig ändernden Rechtsverordnungen verstärken die Unsicherheit, aber auch die Angst, etwas falsch zu machen. Erklärt man aber den Patienten die Hintergründe und die relevanten Verhaltensmaßregeln, verschwindet oft die Angst.“

Dr. Thomas Voshaar ist Chefarzt der Lungenklinik am Bethanien-Krankenhaus. Seine Behandlungsmethoden und -erfolge von Corona-Patientinnen und -Patienten werden seit Beginn der Pandemie weltweit wahrgenommen.