Moers/Duisburg. Zwei Tage ist in der Moerser Eventhalle über die geplante Deponie auf der Halde Lohmannsheide diskutiert worden. Jetzt geht das Verfahren weiter.

Tag zwei des Erörterungstermins zur geplanten Deponie auf der Halde Lohmannsheide. An diesem Dienstag geht es in der Enni-Eventhalle nach Angaben von Teilnehmenden unter anderem noch einmal um die mögliche Belastung der Umwelt. In Rede steht nach wie vor die Frage der gelagerten Stoffe. Die zahlreichen Kritiker sorgen sich, dass vorhandene giftige Altlasten durch den Druck einer weiteren Aufhaldung ins Grundwasser gedrückt werden. Niemand wisse genau, um welche Stoffe es sich handelt, heißt es.

Die Moerser SPD-Ratsfrau Anja Reutlinger möchte deswegen weitere Nachforschungen anstellen lassen. Sie beantragt im Zuge des Erörterungsverfahrens, „zur weiteren inhaltlichen Abklärung des vorhandenen Deponiekörpers Lohmannsheide, eine Überprüfung der Luftaufnahmen zur Deponie für den Zeitraum nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Ende des damaligen Betriebes.“ Darüber hinaus fordert sie, auch Luftaufnahmen, die von den Alliierten erstellt wurden, anzufordern und zu überprüfen: „Diese Aufnahmen lagern in Schottland und müssen dringend gesichtet werden.“

Ihr Mann Wolfram Reutlinger fordert die Bezirksregierung auf, durch unabhängige Gutachter weitere Stellen für Probebohrungen ermitteln zu lassen, die eine „engmaschige Erkundung der Auffüllungen der ehemaligen Auskiesung bis zur Unterkante der Abgrabung“ ermöglichen. Verlässliche Erkenntnisse seien bisher nicht möglich.

„Es gibt kein chemisches Gutachten“, kritisiert Anja Reutlinger, die sich freut, dass der BUND jetzt ein solches einfordere. Joachim Fenger, CDU-Ratsherr aus Moers, der am Montag den Protest vor der Halle mitorganisiert hatte, ist spontan Mitglied der Umweltorganisation geworden, wie er sagt. „Wir werden mit allen Mitteln versuchen, dieses Projekt zu verhindern“, betont er.

Die Stadt Moers hat schriftlich Einwende erhoben

Verhindern möchte auch die Stadt Moers die Deponie. Sie hatte bereits im Vorfeld ihre Einwände schriftlich vorgelegt. „Die Stadt spricht sich gegen das geplante Vorhaben aus und wird die beiden benötigten Grundstücke für die geplante Zufahrt der Halde nicht zur Verfügung stellen“, heißt es dort.

Weiteres Thema des Erörterungstermins am Dienstag war der Verkehr zur geplanten Deponie, der über Moerser Stadtgebiet verlaufen soll. Hier sei mit einer enormen Mehrbelastung zu rechnen, kritisiert die Stadt. Laut ihrer Einwendung läge das tägliche Verkehrsaufkommen „nur für den Transport des Deponiegutes bei 342 Lkw-Fahrten/Werktag“.

Zwei Tage Erörterung sind zu Ende

Der Erörterungstermin wurde am Dienstag um 16.15 Uhr beendet, teilt die Bezirksregierung auf Anfrage mit. Am zweiten Tag waren demnach 14 Einwender vor Ort, am Montag rund 50. Die Bezirksregierung Düsseldorf spricht von einer „sehr sachlichen Diskussion“; sie werde alle Argumente aus dem Termin, aber auch alle während der Frist eingegangenen Einwendungen von Betroffenen (1487) sowie die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange (26) in den Entscheidungsfindungsprozess einbeziehen.

Wann die Entscheidung fällt, lasse sich noch nicht sagen. Maßgeblich für die Entscheidungsfindung seien die geltenden gesetzlichen Vorschriften.